Review

Sicher im Jahre 1978 prima, aber heute? - 01.05.2008

Es fällt mir wirklich schwer, meiner Enttäuschung Ausdruck zu geben, denn hüben wie drüben kassiert dieser Film nur positive Kritiken, Höchstnoten, erste Plätze…und so habe ich mir die 25th – anniversary- DVD gekauft, denn trotz des hohen Alters ( nur ich bin noch älter…) muß an dem Film ja was dran sein. Damals war der Streifen natürlich noch groß, wir Naseweise wußten nur, der ist ab 18, der ist gruselig, den müssen wir irgendwie auch sehen. Haben wir dann auch, als wir sechzehn waren und eines Freundes Bruder uns den Film aus der Videothek besorgt hat. Hui, war das toll! Endlich mal Kino für Große! Ich denke, dieses Gefühl hat sich bis heute nicht verändert, wenn ich so die Meinungen und Reviews zu aktuellen Beiträgen aus dem Horrorgenre lese. Gut ist, was verboten ist, das war schon immer so. Nun ist der Film aber nicht mehr verboten und ich alt genug, um den Reiz des Verbotenen ignorieren zu können, aber was bleibt dann? Ein sehr langweiliger Film, leider.

Es ist Halloween, ein Brauch, der es dank großartigen Marketings nun auch schon zu uns geschafft hat, und der seit Jahren in der Psychiatrie einsitzende Michael Myers entweicht, um nach Hause zu gehen. Warum der Mann einsitzt, wissen wir, nicht aber sein Motiv oder die Gründe des Übels. Dazu bitte bei Herrn Zombie nachfragen, der hat diesen Part in seinem Remake aufgearbeitet. Daheim in Haddonfield aber möchte der schweigende Meuchelmörder nicht seinen lieben Eltern einfach nur so einen Besuch abstatten, sondern er hat nach wie vor nicht Gutes im Sinn. Einige Morde später und stets verfolgt von dem Psychiater Dr. Loomis gerät er an die Falsche, nämlich eine renitente Babysitterin, die ihm zeigt, wo der Bartel den Most holt. Doch selbst Kugeln können das Monster nicht töten, und das Ergebnis sehen wir in all den Sequels, die da folgen sollten.

Langweilig. Das ist das erste, was mir nach ungefähr zehn Minuten in den Sinn kam. Die Musik, die viele als bedrohlich empfinden, finde ich nur nervtötend gleichförmig und billig, also dem Budget des Films angemessen. Es geht mir im Kino nicht um Blut und die ausführliche Zurschaustellung von Gewalt, also kann ich das Fehlen in diesem Film auch nicht bemängeln. Doch bemängeln läßt sich die Tatsache, daß der Film zu keiner Zeit spannend ist, oder gar gruselig. Bin ich abgestumpft? Oder nur hart? Ich kann es nicht sagen, habe mir den Film aber bis zum Ende zu Gemüte geführt, habe mich an der billigen Machart nicht gestört, aber an der Ödnis, fand die Darsteller nicht herausragend, die Geschichte unspannend. Sicher, einiges ist zum Standard des Genres geworden, aus dem sich bis heute noch Filme nähren ( beispielsweise der Tote, der sich immer noch einmal erhebt ), und dafür kann man Lob aussprechen. Einer mußte halt einmal den ersten Schritt tun, aber bei der Ausführung gerät dieser Schritt eher zum Stolpern. Schön, daß man auch subjektiv sein darf – ich mag den Film einfach nicht…3/10.

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