Review

Ein kleines Gör ersticht seine Schwester und kommt deswegen für 15 Jahre in eine Anstalt. Danach will es weitermorden und kehrt in seinen Heimatort zurück. Ganz oben auf seiner Halloweenwunschliste steht seine Schwester Laurie Strode (Jamie Lee Curtis). Jedoch hat Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence), der den Satansbratan behandelte, sich ganz groß auf die Stirn geschrieben, dem Halloweenkiller namens Michael Myers Einhalt zu gebieten!

Der Film kommt angenehm düster daher und besticht durch eine gelungene Atmosphäre. Nach dem einführenden Anfangskill und dem Ausbruch aus der Anstalt 15 Jahre später baut sich die Geschichte zwar naiv aber spannend auf. An den Zuschauer werden keine großen Anforderungen gestellt; das Geschehen bleibt sehr überschaubar. Im Mittelpunkt stehen die heranwachsenden Jugendlichen, allen voran natürlich die etwas verklemmte Laurie. Ab und zu sieht sie nun den bald wütenden Michael Myers (Tony Moran), was ihr zu denken gibt. Aber immer, wenn sie jemanden zur Verifizierung des Erblickten auffordert, hat sich der Massenmörder in spe schon davon gemacht. Leidet sie etwa unter Wahnvorstellungen? Der Zuschauer weiß natürlich, dass dies nicht der Fall ist, wird aber trotzdem ordentlich unterhalten.

Als Nebenplot streunert natürlich noch der bereits erwähnte Dr. Loomis in der Gegend herum und findet in Sheriff Leigh Brackett einen Ansprechpartner für seine zu äußernden Angste bezüglich seines ausgebüchsten Patienten. Donald Pleasences Leistung hier ist wahrlich nicht seine beste, aber gerade im Vergleich mit dem etwas untalentierten Charles Cyphers kommt er doch gut weg. Ingsgesamt ist dieser Nebenplot nicht wirklich gelungen, denn zu planlos wirkt das Unterfangen des Dr. Loomis. Häufig steht er nur auf der Straße herum und spannert Häusern und Jugendlichen hinterher. Zur Auflockerung reicht das aber schon. Denn nur Laurie beim Babysitten zu beobachten, wäre natürlich ziemlich langweilig.

Dazu gesellen sich natürlich noch die Morde in Lauries Freundeskreis. Diese sind schön spannend aufgezogen und wohl herausragendes Element des Films. Dabei ist es nicht die Plakativität des Dargestellten, die den Hauptreiz ausmacht, sondern die Spannung, wie lange der Charakter nun durchhält bzw. wann er denn eigentlich stirbt. Carpenter spielt gekonnt mit den damals noch nicht so abgestumpften Nerven der Zuschauer, indem er trottelige Mädels schon mal in Fenstern stecken bleiben lässt.

Im eigentlichen Showdown darf auch Pleasence den Zuschauer überzeugen, dass sein Auftreten gerechtfertigt ist. Zwar verläuft das Finale nicht viel spannender als die vorausgegangenen Morde und kommt etwas plump daher, trotzdem findet der Film ein ordentliches Ende. Jamie Lee Curtis erweist sich den Film über als gute Darstellerin, lässt ihre spätere Routine aber noch vermissen. Die stereotype Rolle schränkt auf der anderen Seite aber auch ziemlich ein.

Dazu gibt es recht lange Einstellungen und auch ambitionierte, kleine Kamerafahrten. Solide Arbeit von Carpenter, die aber von eigenen, späteren Werken leicht übertroffen wird. Dasselbe gilt für den Score, der noch etwas simpel ausfällt, sich aber inzwischen als bekanntes Thema etabliert hat. Trotz seiner Einfachheit kitzelt der Score nämlich gut mehr Spannung aus dem Film raus.

"Halloween" ist ein wirklich gelungener, überschaubarer Film, der gut konstruiert ist, aber an einer naiven und plumpen Geschichte leidet. Das ist nicht wirklich schlimm, denn die Spannung kommt früh genug.

Details
Ähnliche Filme