Ich sah den Film zum ersten Mal pünktlich zu Halloween allein bei Kerzenlicht um Mitternacht (also ideale Vorraussetzungen) und war fasziniert. Neben "Der weiße Hai" ist "Halloween" für mich der spannenste Film überhaupt. Der Film gilt als ein Musterbeispiel für den gekonnten Einsatz
Hitchcockscher Suspense, mit einem Minimum an Handlung (die vom Drehbuch aber genügend ausgeschmückt wird, um sie doch noch irgendwie interessant zu machen). Einen Großteil seiner Wirkung verdankt der Film aber auch der genialen, berühmten Filmmusik, die in Verbindung mit den düsteren Bildern eine unheimlich bedrohliche Atmosphäre schafft. Auf blutige Effekte kann Carpenter fast gänzlich verzichten, da sich der Horror in den Köpfen der Zuschauer abspielt. Dass keine der zahlreichen Fortsetzungen von "Halloween" je die Wirkung des Originals erreicht hat, führe ich auch darauf zurück, dass dieser Film auch (abgesehen vom Schluss) durchaus realistisch ist.
Als Prototyp der modernen Stalk'n Slash-Reißer hat "Halloween" im Gegensatz zu seinen vielen Nachzüglern gute Darsteller. Donald Pleacence, seinerzeit der einzig bekannte jedoch nicht berühmte Name in der Besetzungsliste, bürgt für Schauspiel-Qualität und so spielt er hier völlig überzeugend die Rolle, die für ihn zur wichtigsten seiner Karriere werden sollte. Jamie Lee Curtis gibt hier ein gelungenes Speilfilm-Debüt, wenngleich sie manchmal gegen die Logik spielen muss und auch das restliche Ensemble kann sich sehen lassen.
Schlussendlich muss ich sagen, dass ich den ersten echten Stalk'n Slash bzw. Maniac on the Loose-Reißer auch für den besten Vertreter seines Horror-Subgenres halte und auch für einen der besten Filme John Carpenters.
10/10