Ein arbeitsloser Kameramann will herausfinden was echte Angst bedeutet. Durch ein Video auf dem sich ein Mann auf grausamste Weise umbringt erkennt er, das der Selbstmörder kurz vor seinem Tod vollkommen verängstigt auf eine bestimmte Ecke des Raumes blickt. Bei seinen Recherchen entdeckt er eine Falltür, die direkt zu einer zweiten Welt führt, die sich unter der Stadt befindet. Dort findet er eine junge Frau, die angekettet in einer Höhle liegt, und scheinbar nicht sprechen kann. Er nimmt sie daraufhin mit nach Hause und versucht sie zu einem normalen menschlichen Wesen umzuwandeln. Doch "Es" ernährt sich nur von Blut und das ist gar nicht so einfach zu beschaffen. Doch Masoukas Obsession wird immer intensiver und er ist dermaßen besessen, das er sogar vor Mord nicht zurückschreckt um ihren Appetit zu befriedigen.
Puh, eine Zusammenfassung dieses Films ist schwieriger als eine Wetterprognose für 3 Monate im voraus. Was Shimizu uns hier vorsetzt ist wirkich härtester Stoff. Dabei geht es noch nicht mal um Brutalität. Auch wenn hier einige derbe Szenen vorhanden sind, die jetzt nicht unbedingt klassischer brutaler Splatter sind, aber trotzdem (oder gerade deswegen) ein äußerst flaues Gefühl in der Magengegend verursachen, ist das (meiner Meinung nach und ich denke bei diesem Film gibt es viele verschiedene Ansichten)) nicht die Intention des Films. Vielmehr zeigt er uns einen desillusionierten Menschen auf der Suche nach der Wahrheit und Bedeutung der menschlichen Ängste.
Das Ensemble spielt absolut hervorragend. Tsukamoto (nebenbei auch noch als Regiesseur in Japan tätig) verkörpert seine Rolle absolut glaubwürdig und auch "Es" wird von der jungen Dame deren Name mir leider nicht bekannt ist, absolut brilliant dargestellt..
Das Hauptproblem dieses Streifens ist sein Genre. Für einen Thriller ist er nicht spannend genug, für einen Horrorfilm hat er zu wenig Horrorelemente, aber als reines Drama geht er auch nicht durch. Es gibt zwar schon einge Szenen, bei denen man hochschreckt, aber ein konstanter Spannungsbogen ist nicht vorhanden, wobei dieser Stil für Shimizu durchaus normal ist.
Im Interview mit dem eher unscheinbaren Regisseur erfährt man u.a. das dieser Film eine japanische Auftragsarbeit für das Fernsehen ist!!! Ich kann mir nicht vorstellen, das sowas irgendwann mal bei uns im Abendprogramm laufen wírd, höchstens bei ARTE um 2.15 Uhr nachts in einer um 20 Minuten geschnittenen Fassung.
Was bleibt unter dem Strich? Ein extrem verstörendes Werk von Takashi Shimizu, das ihn immerhin wieder für das vollkommen unnötige JU-ON Remake rehabilitiert. Vergleichbare Filme hierfür sind sehr schwer zu finden, am ehesten kann man sie noch in der eigenen Filmographie des Regisseurs entdecken. Bisher fand ich das UZUMAKI das abgedrehteste war, das ich im Bereich des asiatischen Kinos bisher gesehen habe, aber MAREBITO setzt da noch deutlich einen oben drauf. Eine Bewertung ist in dem Fall extrem schwierig. Ich einige mich mal auf knappe 8 Punkte. Je nach Geschmack kann das aber auch noch ein Stück nach oben, aber genauso auch tief in den Keller gehen,. MAREBITO sollte man sich nicht unbedingt totmüde nach der Arbeit ansehen, da der Film eine hohe Konzentration erfordert.