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„Fäuste – Du musst um Dein Recht kämpfen“ verbindet Boxerfilm und Jugenddrama, ist aber keine Konkurrenz für Rocky Balboa.
Der junge Tommy Riley (James Marshall) muss mit seinem Vater in eine Slum-Gegend ziehen, die zum großen Teil von Schwarzen bewohnt wird, weil sein Vater immense Spielschulden bei einem Kredithai hat. Sein Vater hat bereits einen neuen Job in Aussicht, muss Tommy dafür eine Weile alleine zu Hause lassen. Die Eintreiber des Kredithais fordern jedoch beharrlich ihr Geld. Die übliche Story vom besser situierten Weißen, der in die Slum-Gegend verschlagen wird.
An seiner Schule bekommt Tommy aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft direkt Stress mit einer schwarzen Gang, bloß weil er ihren Basketball anfasst. Doch gegen die Übergriffe kommt ihm der junge schwarze Boxer Abraham Lincoln Haines (Cuba Gooding Jr.) zu Hilfe. Im punkto Charakterisierung der Slums beschreitet „Fäuste“ altbekannte Wege: Es gibt die rechtschaffenden, hart arbeitenden Schwarzen und die bösen kriminellen Schwarzen, auch wenn der Film glücklicherweise nicht allzu klischeehaft wird.

Da die Geldeintreiber einen Teil der Knete recht fix sehen wollen und sein Vater fort ist, geht Tommy auf ein Angebot des zwielichtigen Boxveranstalters Jimmy Horn (Brian Dennehy) ein. Er schlägt sich gut und kassiert genug Geld, um die Schulden zu begleichen. Doch Horn will nicht auf Tommys Talent verzichten: Er übernimmt von dem Kredithai die restlichen Schulden der Rileys und zwingt Tommy so zum Kämpfen...
„Fäuste“ will der Boxerstory einen dramatischen Anstrich verpassen, aber alle wichtigen Entscheidungen werden im Ring gefällt (auch wenn sie Dinge außerhalb von diesem klären). Immerhin wird der Plot mit einigem Tempo und ohne größere Längen durchgezogen, so dass der Film auf ein solides Maß an Spannung kommt. Dennoch sind die meisten Entwicklungen abzusehen: Das Happy End, das obligatorische Abnippeln eines Nebencharakters, um die Bosheit der Fiesling zu beweisen usw.
Der dramatische Part wird ganz solide, aber ohne Innovationen durchgezogen. Tommy freundet sich mit dem hart arbeitenden und ehrbaren Teil der Bevölkerung an und verliebt sich dann im Laufe der Zeit auch noch in das Mädel, das in der Schule an dem Pult neben ihm sitzt. Bei den Boxveranstaltungen treffen dann gute und böse Jugendliche aufeinander, was natürlich von dem skrupellosen Veranstalter forciert wird. Zwar verärgert der Film mit dieser handelsüblichen Figurenauswahl nicht, aber große Dramatik kommt nicht auf.

Die Boxszenen hat Regisseur Rowdy Herrington erfreulich dynamisch gemacht. Obwohl halt nur geboxt wird, sind die Fights temporeich und halbwegs spektakulär inszeniert, auch wenn der Film aufgrund der Sportart nicht unbedingt mit Martial Arts Filmen mithalten kann. In den Boxszenen ist er „Rocky“ ebenbürtig, nur abseits des Ringes kann er den Stallone-Klassiker nicht erreicht. Da es sich bei „Fäuste“ um halbseidene Kämpfe handelt, versuchen diverse Kämpfer (natürlich die fiesen) mit schmutzigen Tricks und regelwidrigen Moves zu gewinnen, was kaum unterbunden wird.
James Marshall ist ganz OK, aber kein Darsteller, der einem im Gedächtnis bleibt. Cuba Gooding Jr., der mit dem Regisseur Rowdy Herrington noch „A Murder of Crows” fabrizierte, ist auf gewohnt gutem Niveau, hat aber schon besseres erbracht. Brian Dennehy gibt einen ordentlichen Fiesling ab und die Nebendarsteller sind allesamt auch solide.

„Fäuste“ ist ein durchschnittliches Boxer-Drama, das vor allem in den Fights punktet, ansonsten aber kaum Neuerungen bietet.

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