Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Richard "Rick" Smith (im Original heißt er übrigens Torres, das nur nebenbei) und seine Assistentin Susan Lowry gehen in Mexiko den Ursachen einiger radioaktiv verstrahlter Gewässer nach, die offenbar der Grund dafür sind, dass die einheimische Bevölkerung langsam dahinsiecht. Während der Untersuchungen zieht man zunächst eine merkwürdige, kleine Tintenfisch-Mutation aus dem Wasser... und kurz darauf entsteigt auch schon der "Octaman" - ein Tentakel-bewährtes, mannshohes Ungeheuer, über das die Dorfbewohner in der Umgebung so manche Legende zu erzählen wissen - aus einem Tümpel und geht auf Mordtour. Als der Zirkus-Besitzer Johnny Caruso von der bizarren Kreatur Wind kriegt, plant er, den "Octaman" lebend zu fangen und ihn als Publikums-Attraktion zu präsentieren. Das Monster streckt derweil seine Tentakel nach Susan aus, auf die es ein Auge geworfen hat... Regisseur und Drehbuchautor Harry Essex liefert mit seinem depperten Creature-Feature "Octaman - Die Bestie aus der Tiefe" eine ziemlich ungenierte Variation der Handlung des 1954er-Universal-Klassikers "Der Schrecken vom Amazonas"... was zumindest insofern legitim ist, als dass er damals selbst als Co-Schreiberling an dessen Skript beteiligt gewesen ist! Das ulkige Monster-Kostüm stammt derweil von niemand geringerem als dem späteren Make-Up- und F/X-Wizard Rick Baker, der sich ebenso wie bei John Landis' "Schlock - Das Bananenmonster" bei dieser Billig-Produktion erste Sporen in seinem Metier verdienen konnte (aller Anfang ist schwer!). Doch nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera tummelt sich hier echte Prominenz: Pier Angeli, Filmstar der 50er und 60er Jahre, hat dieses Quatschfilmchen mal eben noch mitgenommen, bevor sie anschließend kurz vor ihrem 40sten Geburtstag an einer Überdosis Barbiturate verstorben ist. Man merkt's, es ist interessanter, sich über die beteiligten Personen auszulassen, als tatsächlich ein Wort über dieses debile Monster-Movie zu verlieren, das da - seiner Titel-Kreatur gleich - ungelenk aus dem nächstbesten Trashfilm-Sumpf gekrochen kommt. Innerhalb einer Inszenierung auf Kasperle-Theater-Niveau präsentiert Essex sein wenig beeindruckendes Ungeheuer nämlich bereits nach wenigen Sekunden Laufzeit im Bild, lässt dieses röchelnd durch die Gegend stapfen und ab und zu mal eine Darsteller-Nulpe mit seinen Tentakeln weghauen. In Art und Anlegung ist das Ganze mit seinem Mann im Gummi-Kostüm und dem radioaktiven Monster-Gepokel als B-Movie in Quasi-50s-Manier damit gute 15 bis 20 Jahre zu spät dran und erkennt mal echt nicht die Zeichen der Zeit, die in den 70ern volle Kanne in Richtung Öko- und Tierhorror deuten... obwohl die Geschichte an sich dafür durchaus Möglichkeiten geboten hätte. Spaß kann man mit dem Streifen allerdings dennoch allemal haben, denn an unfreiwilligem Humor herrscht aufgrund der betont ernsten Machart absolut kein Mangel und es gibt wirklich keine Szene die funktioniert oder nicht völlig bescheuert ist! Bleibt abschließend nur die Feststellung, dass "Octaman - Die Bestie aus der Tiefe" trotz all seiner Bräsigkeit und dem lächerlichen Kostüm auch nach über 50 Jahren doch noch mehr Charme hat, als ein unbeteiligt runtergeholztes Syfy-Fernsehfilmchen mit irgendeinem auf die Schnelle hingewichsten CGI-Monster aus dem PC. Und eine kleine Duftmarke in der Schlechtfilm-Historie hat der Streifen ja zugegeben schon hinterlassen, oder wieso sonst sollte ihm da in den Hollywood-Produktionen "Fright Night - Die rabenschwarze Nacht" und "Gremlins 2 - Die Rückkehr der kleinen Monster" (für den Rick Baker übrigens knappe 18 Jahre später auch die Effekte besorgt hat!) in Form von kurzen Film-Ausschnitten gehuldigt werden...?
2/10