Blood & Bones (I-On New Media) Takeshi Kitano!!! Eigentlich sollte man hinter diesen Namen noch ein Dutzend Ausrufezeichen mehr setzen! Dieser Mann ist ein Tornado, eine Urgewalt. Seine Präsenz ist in Worte kaum zu fassen. Wo er auftritt, birst die Leinwand. In Blood and Bones tritt er diesmal nicht in seiner Funktion als Regisseur auf, sondern beschränkt sich auf seine Rolle als Schauspieler. Blood and Bones ist alles andere als ein Unterhaltungsfilm. Eher erinnert er mich an Werke von Sergio Leone (Es war einmal in Amerika, Spiel mir das Lied vom Tod, alles Filme, die vordergründig eine persönliche Geschichte einer zwischenmenschlichen Beziehung erzählen, auf einer anderen Ebene aber einen historischen Abriss einer ganzen Gesellschaft liefern!), die intelligent aufgebaut, epochal ausgestattet und mit über 140 Minuten Laufzeit über dem Durchschnitt eines normalen Unterhaltungsfilmes liegen. Der Zuschauer ist jede Minute des Filmes mit seiner vollen Aufmerksamkeit gefordert, da einem sonst recht schnell die Zusammenhänge unverständlich erscheinen. Zu wenig ist man dafür als europäischer Zuschauer in der Geschichte der japanisch-koreanischen Historie drin. Erzählt wird die Geschichte von dem Südkoreaner Kim (Takeshi „Beat„ Kitano), welcher in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts nach Japan flüchtet. In einem kleinen Ghetto für Koreaner, welches von großer Armut gezeichnet ist, baut er ein Fischgeschäft auf. Obwohl er äußerlich ruhig ist, brodelt in ihm ein Vulkan, und wenn dieser ausbricht, gibt es kein halten mehr. So wird die Erziehung der eigenen Kinder, die Geschichte wird aus der Perspektive des ältesten Sohnes erzählt, geprägt sein von großem Leid und unglaublicher Gewalt. Über einen Zeitraum von knapp sechzig Jahren wird diese Familie nun Zentrum dieses Filmes sein, und Regisseur Yoichi Sai erzählt ihre Geschichte in eleganten, schwelgenden, farbenfrohen Bildern. Der DVD aus dem Hause Splendid gelingt das Kunststück, über die klaren Bilder und den Raum füllenden, transparenten Sound ein unglaubliches Seh- und Hörvergnügen zu liefern. Auf der zweiten DVD der Special Edition werden hier dann auch noch eine Menge an interessanten Informationen geliefert, wie etwa die verschiedenen Premierefeiern in Korea und Japan, oder diverse Interviews, Making of und Behind the Scenes. Somit ist die Doppel -DVD ein schmuckes Stück, das in keiner DVD – Sammlung eines Cineasten fehlen sollte.Man kann Blood and Bones ruhigen Gewissens ein Epos nennen, denn alle entsprechenden Voraussetzungen sind gegeben! Wer also ein Interesse hat an intelligenten, hintergründigen Biografieverfilmungen, sich dabei nicht von sehr drastischen Gewaltdarstellungen und Wutausbrüchen abschrecken lässt, der kann bei Blood and Bones sofort zugreifen. CFS