Mit „Conquest“ versuchten die Italiener dem Erfolg von „Conan – Der Barbar“ nachzueifern. Wie gesagt, man versuchte es...
Als der junge Ilias (Andrea Occhipinti) durch die Gegend streift, in einer Zeit lang vor unserer, wird er von irgendwelchen Kreaturen, man könnte sagen Werwölfen, angegriffen. Er kann sich zwar verteidigen, doch die Anzahl der Gegner ist zu stark, so dass er unerliegt. Ihm zu Hilfe kommt aber der Fremde Mace (Jorge Rivero), der auch Ilias’ Leben rettet. Mace zieht alleine durch die Gegend, hat keine Freunde und sieht eigentlich jede andere Person als Gegner an.
Von Mace erfährt Ilias, dass die Zauberin Ocran (Sabrina Siani) über das Land herrscht und auch diese Kreaturen schickt. Als die Schergen Ocrans auch noch eine Gruppe von Menschen auslöscht, bei denen Ilias und Mace speisen, will Ilias die Zauberin töten. Doch Mace rät davon ab, sie sei zu stark, man sollte sie in ruhe lassen. Doch Ocran hat schon ihre Schergen in Richtung Ilias geschickt. Sie will seine Waffe haben, die in dem Land noch unbekannt ist, einen Bogen. Ilias und Mace bekommen eine Menge zu tun...
Was macht man, wenn man eigentlich kein richtiges Geld für einen Film hat und auch keine rechten Schauspieler? Richtig, man lässt sich von so was erst gar nicht beirren und dreht erst recht ein Conan-Italien-Remake. Dazu verpflichtet man hinter der Kamera einen so versierten Regisseur wie Lucio Fulci, und schon kann die barbarische Schlacht losgehen.
Zunächst mal wird keiner dieser Schauspieler je einen Oscar bekommen oder nur annähernd die Chance dazu haben. Keiner Wunder, sonst wären sie sicherlich nicht bei der Produktion dabei. Das macht aber gar nix, denn auf schauspielerische Gesten oder sinnvolle Gespräche kommt es hier bei weitem nicht an. Die endet damit, dass Sabrina Siani vollkommen unbekleidet (bis auf einen kleinen Ledenschutz natürlich) und einer goldenen Maske durch das Bild rennt. Warum, keine Ahnung, ist halt so. Auch andere Frauen rennen hier barbusig rum, war halt so früher...oder auch nicht.
Der filmische Aspekt von „Conquest“ ist sehr interessant. Man hat Lucio Fulci wohl eine Nebelmaschine geschenkt und zu ihm gesagt, nutze sie reichlich. Und das tut Fulci. „Conquest“ ist ein Film, wo das beste Equipment nicht wirklich was nützt. Der Film ist fast immer in eine Art Nebel gehüllt, so dass scharfe Bilder kaum möglich sind. Teilweise sieht man fast gar nichts mehr. Dies ist aber alles so gewollt von Fulci, um dieses Effekt der barbarischen Welt uns näher zu bringen. Sind wir ehrlich, diese barbarische Welt sieht schon ganz OK aus.
Wenn man filmisch nicht wirklich überzeugen kann, was macht man dann, ja genau, Effekte. Trotzdem ist „Conquest“ jetzt nicht der Blut-Film, worauf jetzt jeder gewartet hat. Es gibt einige harte Effekte, doch sind diese meist nicht von wirklich hoher Qualität. Wer aber des öfteren sich diese Art von italienischen Filme ansieht, wird das nicht stören, ganz im Gegenteil, genau solche Effekte erwartet man. Und in der einen oder anderen Schlacht geht es auch gut zur Sache. Höhepunkt aber sind die graphischen Effekte. Wenn z.B. der magische Bogen zum Einsatz kommt, Leute, gut festhalten, sonst fallt ihr von der Couch. Einfach nur Klasse.
Oberknaller sind natürlich die Gestalten, die hier so rumlaufen. Irgendwelche Werwölfe, komische Soldaten oder auch Wasser-Zombies (?) bereichern diesen Film. Teilweise kann jeder Hobby-Bastler diese Gestalten nachmachen, man braucht teilweise nur ein Bettlaken und Murmeln für die Augen, fertig ist der Hobby-Fulci.
Die Musik stammt übrigens, wie sollte es anders sein, von Claudio Simonetti von den Goblins. Auch dieser Soundtrack überzeugt in jeder Hinsicht, wie eigentlich immer diese Art von Elektro-Musik.
Wer die Bewertung sieht und dann so ein Review liest, meint sicher, ich hätte mich vertippt oder falsch gevotet. Nein, so ist es dann doch nicht. „Conquest“ ist für den Freund italienischer Filme ein Bombenspaß. Schauspieler der C-Klasse, gruselige Effekte, Goblin-artige Musik, mehr braucht der Italien-Fan nicht. Jeder andere wird diesen Film in die Tonne kloppen, allein den Conan-Fans wird wohl der Mund nicht mehr zugehen, wenn man sieht, was Fulci hier fabriziert hat. Trotzdem ist „Conquest“ für mich ein gelungener Film, gerade wegen den ganzen Schwächen, die man bei jedem anderen Film extrem negativ werten würde. Zum italienischen Film der 80er Jahre gehört das einfach dazu. Ich rate jedem von Conquest ab, der auf professionelle Schauspieler, F/X oder was weiß ich nicht steht. Auch Conan-Fans sollten sofort Abstand von „Conquest“ nehmen.
Fazit: Ein gelungener „italienischer“ Abklatsch der Barbaren-Zeit. Dank der F/X, Monster usw. bleibt wahrlich kein Auge trocken, jeder Trash- und/oder Italien-Fan wird diesen Film in seinem Herzen einschließen. Der Rest wird einfach nur den Kopf schütteln und den Film ins Nirvana schicken.