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Schon der Titel läßt vermuten, daß es sich hier um einen Trash-Streifen aus den Siebzigern handelt - genauer gesagt um eines der Machwerke aus dem reichhaltigen Fonds von Vielfilmer Jess Franco. Für dieses - wie immer unter diversen Alternativtiteln erschienene - Stück Film hat sich der Meister der Wiederverwendung ein Zusammentreffen der bekannten Figuren Frankenstein und Dracula vorgestellt, was er relativ frei in beliebiger Reihenfolge abgefilmt und später dann mehr schlecht als recht zusammengeschnitten hat. Die Story, die man sinnvollerweise vom Cover abliest, da sie sich nicht wirklich vom Zusehen erschließt, lautet folgendermaßen: Ein Mad Scientist will die Welt mit Vampiren überfluten, wozu er einen bereits gepfählten Vampir mittels Bluttransfusion wieder zum Leben erweckt. Doch ein Vampirjäger-Doktor will ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Wird es Letzterem gelingen, die Welt zu retten?

Wer sich auch nur ein wenig mit Meister Francos Werken auskennt, weiß daß manche Szenen in mehreren Filmen auftauchen, die Handlungen nicht unbedingt einem roten (oder überhaupt einem) Faden folgen und das Setting oftmals gar nicht zum Thema passt. Aber trotz dieser Vorkenntnisse und der dadurch grundsätzlich gedämpften Erwartungshaltung ist der vorliegende Streifen dann immer noch unterdurchschnittlich zu bewerten, verzichtet das Regisseurs-Genie diesmal doch fast gänzlich auf Dialoge und läßt stattdessen eine Stimme aus dem Off zwischendurch einige erklärende Sätze verkünden - was allerdings auch dringend nötig ist, um Licht in diese Aneinanderreihung verschiedener Szenen zu bringen. Was der Nacht der offenen Särge ebenfalls abgeht, sind die aus anderen Franco-Filmen bekannten unfreiwillig komischen Momente, sieht man einmal von dem hundsmiserabel zusammengestückelten Hampel-Werwolf ab.

Zu den weiteren Unzulänglichkeiten des Films gehören die häufig eingesetzten Zoom-Spielereien, wenn beispielsweise aus einer Gesamtansicht eines Zimmers auf einen bestimmten kleinen Gegenstand in maximaler Geschwindigkeit (was das Teleobjektiv damals eben so hergegeben hat) gezoomt wird, wobei es Meister Franco noch nie gestört hat, daß das angezoomte Objekt dann in völliger Unschärfe erscheint. Die einzelnen Szenen sind durch harte Schnitte voneinander getrennt und verlangen dem Zuseher einiges an Einfühlungsvermögen ab, was das spanische Genie denn damit wohl auszudrücken versucht hat: Beispielsweise sehen wir den Mad Scientist an einer Schaltwand (vermutlich einer Schule, jedenfalls mit vielen bunten Lämpchen in gelb, rot und weiß) herumspielen, mit deren Strom er seinen Frankenstein in einem Sarg entstehen läßt - harter Schnitt auf ein Mini-Cabaret, in dem eine leicht geschürzte Tänzerin einen französischen Song zum Besten gibt (mit völlig asynchronen Lippenbewegungen, vor teilweise jugendlichem Publikum). Kaum ist sie fertig, taucht in ihrer Garderobe schon der Frankenstein auf und entführt sie, die Pistolenkugeln (der Zuschauer oder wem auch immer) können ihn nicht aufhalten. In der nächsten Szene liegt sie vor der Schalttafel auf einer (bequem hergerichteten) Liege (mit buntem Elektroniktape "gefesselt") und schreit (nicht sehr überzeugend) um ihr Leben...

Jene Prozedur (die eine unfreiwillige Bluttransfusion darstellen soll) müssen noch einige andere Opfer über sich ergehen lassen, um dem wiedererwachten Dracula zu neuer Stärke zu verhelfen. Die Stimme aus dem Off spricht von einer ganzen Armee von Vampiren, mit denen der Mad Scientist die Menschheit versklaven will, und immerhin sind es nach einiger Zeit schon vier Särge im Keller, aus denen Vampire steigen. Die greifen ihre Opfer übrigens immer in Form von Fledermäusen an, welche meist aus kurz eingefügten Schatten-Schnipseln bestehen. In einer Szene jedoch hat Franco offenbar eine echte Fledermaus zur Verfügung, die in einem Marmeladeglas mit rotem Wasser (also Blut) herumzappelt - offenbar waren die spanischen Tierschutzgesetze in den Siebzigern noch nicht so streng. Später taucht auch noch eine Wahrsagerin auf, die zu einer Zigeunergruppe gehört, selbst in einem Haus wohnt, während die Zigeuner draußen im Freien auf dem Boden schlafen. Diese verdächtig hellhäutige Dame hilft dem zwischenzeitlich verwundeten Vampirjäger-Doktor, indem sie in einem Blumentopf-Untersetzer Zigarettenasche mit dem Finger durchrührt und seltsame Sätze murmelt. Aber schließlich muß ja auch die Welt gerettet werden...

Es gäbe noch einige weitere derartige Szenen, aber man muß diesen Dilettantismus einfach selbst gesehen haben. Was die Darsteller und Rollen betrifft, seien nur Dennis Price und Howard Vernon als Mitwirkende erwähnt, da sie einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, über das Können der anderen Mitwirkenden, auch der hübschen Damen, mag man sich selbst ein Urteil bilden (*hust*). Insgesamt nur für hartgesottene Franco-Fans, und mangels tatsächlich lustiger Momente eher unterdurchschnittliches Franco-Film-Niveau. 2,4 Punkte.

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