Review

Sommer 1984:

Die Amerikanerin Betty Mahmoody (Sally Field) und ihr iranischer Ehemann Moody (Alfred Molina) führen mit ihrer gemeinsamen Tochter Mahtab ein scheinbar idyllisches Leben. Moody bittet Betty mit ihm und Mahtab im Iran Urlaub zu machen und seine Familie zu besuchen.
Im Land herrscht antiamerikanische Stimmung und Moody verändert sich langsam aber sicher (scheinbar auch angetrieben durch seine Familie). Plötzlich eröffnet er Betty, dass er mit ihr und Mahtab für immer im Iran bleiben will. Nun wird sie von Moody unterdrückt und mit äußerster Brutalität behandelt. Daraufhin versucht Betty das Land zu verlassen, allerdings wird ihr immer wieder nur dazu geraten ihre Tochter zurückzulassen. Darauf kann und will sie aber nicht eingehen und lässt sich auf einen waghalsigen Fluchtversuch ein...

Puh, scher verdaulich können diese knapp 2 Stunden sein, denn es ist nicht einfach so eine brisante Thematik (schließlich gedreht nach einer wahren Begebenheit) ohne übliche Klischees zu behandeln. Auch hier schafft man das nur zum Teil. Die unterschiedlichen Kulturen werden hier sehr gut dargestellt auch wenn einige Praktiken des Islams ein bisschen zu kurz kommen. Die untergeordnete Rolle der Frau ohne Rechte ist der zentrale Punkt im Film. Nicht nur Bettys aussichtslose Lage wird aufgezeigt, sondern auch die von vielen anderen Frauen. Natürlich wird hier dann auch ein bisschen Schwarzmalerei betrieben, aber was will man erwarten, es ist schließlich ein amerikanischer Film und es verstärkt vielleicht in diesem Fall auch die Dramatik.

Getragen wird der Film durch die exzellente Darstellung von Sally Field. Sie verleiht ihrem Charakter die notwendige Glaubwürdigkeit. Es ist schon beeindruckend wie sie die Dramatik und Verzweiflung ihrer Situation rüberbringt. Erwähnen kann man natürlich noch Alfred Molina, dem man die Wandlung vom liebevollen Familienvater zum Tyrannen auch abnimmt. Jedoch steht er schauspielerisch klar im Schatten von Sally Field.

Fazit:

Insgesamt ist die Umsetzung gelungen. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Feingefühl in Bezug auf die islamische Kultur gewünscht, denn bei einigen Szenen stößt es mir dann doch übel auf. Ansonsten kann man sagen, dass "Nicht ohne meine Tochter" gerade durch seine Intensität letztendlich doch ganz gut anschaubar ist und auch ohne nennenswerte Längen vorbeigeht. Ob nun empfehlenswert oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Von mir bekommt er 7 von 10 Punkten.

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