Cool Runnings (1993)

Einer der Underdog-Filme überhaupt - „Cool Runnings“ ist weit mehr als nur eine schöne Kindheitserinnerung. Aber natürlich bin ich auch hier mehr als froh, dass die Sportkomödie bei mir (und ich hoffe bei jedem, der sich ein Stück kindliche Naivität erhalten hat) noch immer funktioniert. In dem Film über die erste olympische Bobmannschaft aus Jamaika, der lose auf wahren Ereignissen basiert, sehen wir einen späten John Candy in Höchstform, eine inspirierende Geschichte über Träume, Heimat, Vorurteile, Willenskraft und Konzentration. Ich liebe diesen Film, damals wie heute. Sehr. Ich hoffe, da bin ich nicht der Einzige... 

Natürlich hat das mit den wahren Geschehnissen um den legendären Jamaica-Bob nicht mehr super viel zu tun, es ist immer noch eine Komödie, ein Disneyfilm, kommt nicht ohne Stereotypen aus und ist objektiv gesehen sicher kein Kinomeisterwerk. Und dennoch berührt mich das liebenswerte, unschuldige Schneetreiben ganz tief da drinnen. Außerdem wären ohne ihn wahrscheinlich Dinger wie „Eddie The Eagle“ oder „Heavyweights“ nie entstanden. Die jamaikanischen Vibes und Wurzeln kommen gut rüber, werden zurecht gefeiert und betont (wenn auch manchmal comichaft überzogen, wenn die Jungs fast eher wie die Turtles denn echte Sportler wirken), selbst Hans Zimmer an den Reglern kann smooth, der Kern der Geschichte bleibt der Hammer und die Chemie im Cast überzeugt einen sofort. Das sind einfach 90 gute Minuten, über die ich froh bin und mit denen ich nie etwas falsch machen kann. Danach schlecht drauf zu sein, ist für mich unmöglich. Bunt und eine Klasse für sich. Wenn der Bob geschultert wird und angefangen wird zu klatschen, dann kommen, trotz all dem Kitsch, die Tränen. Sorry, aber es funktioniert nunmal. 

Fazit: cool, eiskalt, chilled - und doch der heisseste Scheiss aus meiner Kindheit. Ein Feel-Good-Juwel! Trotz realer Grundlage nicht allzu realistisch, aber einfach toll, fast märchenhaft, inspirierend und irgendwie ikonisch. Lustig, charmant, fantastisch. Einer der schönsten, unschuldigsten und berührenderen Sportfilme überhaupt. Kein Witz.