Nach einem Flugzeugabsturz finden sich die 48 Überlebenden auf einer einsamen Insel wieder. Rettung ist nicht zu erwarten und so müssen sich die verschiedenen Charaktere zusammenraufen und sich ein neues Leben fernab der zivilisierten Welt aufbauen. Der Arzt Jack (Matthew Fox) übernimmt die Führung der Gruppe. Ein schwieriges Unterfangen, schließlich sind nicht alle Überlebenden gut geartet und es gibt schon bald Spannungen.
Interessant ist die Zusammenstellung der sehr unterschiedlichen Charaktere. Da ist zum Beispiel der unfreundliche und aggressive Sawyer, der sich gleich mit dem früheren irakischen Soldaten Sayid anlegt und ihn für einen Terroristen hält. Oder das koreanische Ehepaar Jin und Sun, bei denen die Frau nichts zu sagen hat und die sich mangels Englisch nicht mit den anderen Leuten verständigen können. Charlie ist ein Musiker einer früher erfolgreichen Band und hat ein Drogenproblem. Auch ansonsten sind die unterschiedlichsten Leute vertreten: Ein Vater und sein Kind, eine schwangere Frau, ein sich ständig streitendes Geschwisterpaar, ein Polizist mit seinem Gefangenen... Die große Anzahl und Verschiedenheit der Charaktere verspricht noch einigen Ärger.
Man erfährt aber erst im Laufe der Zeit durch kurze Rückblicke mehr über die unterschiedlichen Personen, so daß es immer wieder Überraschungen gibt.
Für die Leute kommt es aber noch schlimmer. Aus dem Wald kommen die unheimlichsten Geräusche. Und als Jack mit den zwei weiteren Überlebenden Kate (Evangeline Lilly) und Charlie (Dominic Monaghan) im Wald das abgebrochene Vorderteil des Flugzeugs finden, werden sie Zeuge, wie der Pilot in luftiger Höhe von irgendeinem mysteriösen Wesen durchs Fenster aus dem Cockpit gezogen wird. Es scheint auf der Insel nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen.
Der Pilotfilm der Serie macht einen sehr guten Eindruck und ist anscheinend im Mystery-, Horror- und Abenteuergenre angesiedelt. Offenbar hatten die Macher ziemlich viel Geld zur Verfügung, denn die Effekte und die sonstigen Aufmachung sind erstklassig.
Besonders hervorzuheben ist die Spannung. Die Begegnung der drei im Wald mit dem mysteriösen Wesen (das in der Folge noch nicht zu sehen ist) ist toll gemacht. Dabei machen nicht nur die "verängstigten" Schauspieler ihren Job sehr gut. Die düsteren Bilder, die rasante Kameraführung und vor allem die gelungenen Soundeffekte lassen einem in der beklemmenden Situation den Atem stocken. Da noch nicht aufgeklärt wird, worum es sich bei dem "Ding" handelt, freut man sich schon sehr auf die zweite Folge.
Positiv fand ich auch, daß es im Vergleich zu anderen TV-Serien vergleichsweise brutal zugeht. Die Leiche des Piloten sah schon recht übel aus und auch wie ein Überlebender am Anfang in eins der noch laufenden Triebwerke gesogen wird, ist nicht von schlechten Eltern.
Fazit: Lost ist ausgehend vom Pilotfilm eine sehr vielversprechende und spannende Serie.