Review

Gesamtbesprechung

Nach einem Flugzeugabsturz finden sich die 48 Überlebenden auf einer einsamen Insel wieder. Rettung ist nicht zu erwarten und so müssen sich die verschiedenen Charaktere zusammenraufen und sich ein neues Leben fernab der zivilisierten Welt aufbauen. Die Überlebenden haben dabei nicht nur mit Spannungen untereinander zu kämpfen. Auf der Insel gehen nämlich obendrein noch mysteriöse Dinge vor sich, die ihr Leben bedrohen.


Von nicht wenigen Leuten wird "Lost" als die genialste Serie aller Zeiten bezeichnet, wobei das ganz bestimmt im Auge des Betrachters liegt. Eines dürfte jedoch auf jeden Fall feststehen, hier bekommt es der Zuschauer mit einer der besten Serien zu tun, die je das Licht der TV-Welt erblickt haben. Die eingefügte Inhaltsangabe sollte ganz bewusst so knapp gehalten werden, denn die Komplexität des Geschehens lässt sich keinesfalls in einigen Sätzen beschreiben. Zudem sind die wenigen Worte vollkommen ausreichend dafür das man den Einstieg in das Szenario problemlos schafft und alles darauf folgende muss man ganz einfach selbst gesehen haben, um die Brillanz dieses Formates zu erkennen, das sich mit jeder Staffel neu erfindet und dabei immer beste Unterhaltung bietet. Der Einstieg in die Serie gestaltet sich noch recht einfach und man bekommt das Gefühl vermittelt, das es sich definitiv um ein ziemlich normales Abenteuer-Format handelt, das mit äußerst charismatischen Darstellern besetzt ist. Doch schon ziemlich schnell bekommt man die ersten übernatürlichen Elemente serviert und kann so erahnen, das "Lost" weitaus mehr zu bieten hat als normale Abenteuer-Kost. Die große Stärke ist dabei darin begründet, das sämtliche Staffeln von einer extrem mysteriösen-und geheimnisvollen Atmosphäre umgeben sind, die beim Betrachter schon sehr schnell einen gewissen Sucht-Faktor auslösen, dem man sich beim besten Willen nicht entziehen kann.

Die Macher haben es vortrefflich verstanden einen dramaturgisch erstklassigen Spannungsbogen aufzubauen, um so die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers für sich zu gewinnen. Dabei taucht man immer tiefer in das komplexe Universum der geheimnisvollen Insel ein, die ein scheinbar unergründliches Sammelsurium an unerklärlichen Phänomenen darstellt und die Überlebenden des Flugzeug-Absturzes vor immer neue Rätsel stellt, die alles andere als leicht zu lösen sind. Es ist in erster Linie die außergewöhnliche Mischung aus Abenteuer-und Mystery, die hier einen ganz besonderen Reiz ausübt, zudem sind die Charaktere eine weitere Stärke, die den großen Erfolg von "Lost" ausmachen. Und unterschiedlicher könnten diese kaum sein, man bekommt es mit Ärzten, Betrügern und ganz normalen Gut-Menschen zu tun, so das die Bandbreite der einzelnen Figuren kaum stärker ausgeprägt sein könnte. Häppchenweise werden dabei in immer wieder eingefügten Flashbacks die einzelnen Personen skizziert, wobei man von den unzähligen Haupt-Figuren eine mehr als tiefgehende Beleuchtung erhält. Und so kann man äußerst schnell eine starke Beziehung zu den einzelnen Menschen herstellen und entwickelt auch sehr große Sympathien für den Großteil der Darsteller. Selbst eher als böse eingestufte Charaktere können einen dabei für sich einnehmen, erfährt man doch im Laufe der Zeit im Prinzip alles über sämtliche Vorgeschichten und kann so manche Handlungen ganz anders betrachten-und nachvollziehen.

Natürlich lässt es sich bei einer solchen Serie nicht vermeiden, das im Laufe der Zeit auch diverse Sympathieträger ihr Leben lassen müssen, wobei es zumeist auch noch sehr emotional zugeht. Damit sind wir dann auch schon bei der nächsten Stärke angelangt, denn "Lost" bietet nicht nur extrem kurzweilige-und spannende Unterhaltung, das Format schafft es geradezu spielend, das man sich auch gefühlsmäßig in das Szenario involviert. Man freut sich mit seinen Helden über erfreuliche Ereignisse, versucht mit ihnen zusammen die mysteriösen Rätsel zu lösen, leidet aber auch gleichzeitig mit, wenn schmerzhafte Abschiede anstehen. Wenn man behauptet, das einen diese Serie sowohl psychisch wie auch physisch mitnimmt ist das keinesfalls übertrieben, denn eher selten fühlt man sich bei einem anderen Serien-Format so dermaßen in die Abläufe integriert, wie es hier der Fall ist. Und immer wenn man der Meinung ist das endlich einmal ein wenig Ruhe zum Entspannen einkehrt, belehrt einen das Geschehen eines Besseren. Kleinere Rätsel werden gelöst und ziehen aber sofort neue Fragen nach sich, die erst in der letzten Staffel endgültig aufgelöst werden. Fairerweise sollte man anmerken, das insbesondere die sechste-und letzte Staffel an einigen Stellen etwas arg konstruiert erscheint, obwohl die Grundgeschichte um die Insel bis zum Ende konsequent weitererzählt wird. Dennoch sind im finalen Teil kleinere Schwächen zu erkennen, die aber meiner Meinung nach das herausragende Gesamtbild nicht wirklich beeinträchtigen.

Letztendlich hat J.J. Abrams (Alias - Die Agentin) hier etwas auf den Weg gebracht, das eine ungeheure Faszination ausstrahlt und einen von der ersten bis zur letzten Episode wie magisch in seinen Bann zieht. Der mysteriöse Strudel in den man ganz unweigerlich hineingezogen wird, entfaltet fast schon eine hypnotische Wirkung und präsentiert eine Gesamt-Inszenierung, die man im Endeffekt nur als absolut grandios bezeichnen kann. Dabei bietet das "Lost-Universum" immer neue Überraschungen und Höhepunkte, die man kaum in Worte fassen kann sondern selbst gesehen haben muss, um die Genialität dieser einmaligen Serie auch wirklich zu erkennen.


FaziT:


"Lost" ist alles andere als eine stinknormale 08/15 Serie, hier verbinden sich auf eine hervorstechende Art Abenteuer, Mystery-und Fantasy-Elemente zu einem Gesamtbild, das einen mehr als nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Und selbst wenn man die endgültige Auflösung kennt, bietet sich hier auf jeden Fall ein Format mit Wieder-Schauwert, das man auf keinen Fall ungesehen an sich vorbeiziehen lassen sollte, da man ansonsten wirklich etwas verpasst hat.


9/10<!-- google_ad_section_end -->

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