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Sleaziges und bedrückendes Mitternachtskino der 70er - und das aus Deutschland! Werner Pochath spielt den taubstummen Triebtäter, einen verzweifelten und isolierten Außenseiter, mit immenser Hingabe und bringt trotz des Verzichts auf Sprache sehr viele Gefühle rüber. Die restlichen schauspielerischen Leistungen und Charakterzeichnungen lassen hingegen zu wünschen übrig. Kitschigen Momenten stehen ausufernde und explizite Leichenverstümmelungen gegenüber. Und auch wenn das Blut zu grell rot ist und man erkennen kann, dass manche "Leiche" atmet, so entsteht durch die langen nächtlichen Touren des Protagonisten in Verbindung mit der atonalen und eindringlichen Orgelmusik doch eine faszinierende, morbide und beklemmende Stimmung. Diesen Film, der auf dem Fall des Kuno Hofmann ("Vampir vom Südfriedhof") basiert und sich recht nah an die Fakten hält, kann man nicht nur so nebenbei anschauen.
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Werner Pochath, der leider in Zeiten in denen jeder Werbefilmer "Kinski ist Gott"-schreiend durch die multimediale Welt mäandern darf, völlig vergessen wird, gibt hier einen taubstummen Buchhalter. Nach wahrer Begebenheit: Von der Kindheit ohnehin schwerst gebeutelter Krüppel wird von seinen Mitmenschen getriezt bis er zum Messer greift und sich des Nachts in den örtlichen Leichenhallen sehen läßt... Pochath herrscht immens. Das selbsternannte Haupt der "Schwulen Münchener Dreifaltigkeit" trägt den Film von einem Moment der steigenden Demenz zum nächsten, spielt den Standardkatalog der Film-Psychopathologie voll aus. Vom Babypuppen-Streicheln bis zum Zerlegen von Leichen und auch gepflegter Organkonservation für den Hausgebrauch, begleitet von Schweißausbrüchen auf Kommando und leisem Knurren ist alles dabei, was der Möchtegern-B-Film-Kenner für Erfindungen des bereits erwähnten Klaus K. halten mag.