Der Tierhorrorbereich hat einiges zu bieten, meist ist man auch sichtlich bemüht die Filme zumindest so ernst zu gestalten das die im realen Leben eher unwahrscheinlich auftretende Gefahr noch packend rüberkommt. “Mosquito” ist ein schön trashiger Genre-Vertreter der hingegen weniger ekeln denn unterhalten will. Genau wie in dem zeitgenössischen “Frankenfisch” stellt man den überdrehten Spaß in den Vordergrund den mutierte Tiere bieten können. Am wenigsten ernst nimmt der Film sich selber, was aber auch an den bewußt platten deutschen Dialogen liegen könnte. Aber allein die Zeichnung und Darstellung der Charaktere zeigt das auch im Original der Film weniger auf Ernsthaftigkeit aus ist. Die Geschichte über einen Campingplatz der von durch einen radiaktiv abstrahlenden abgestürzten Meteor, welcher die hiesigen Moskitos zu übergroßen Blutsaugern mutieren lässt, heimgesucht wird, ist dennoch ein in seinem Tempo rasanter Genrebeitrag. Der zudem mit einigen guten Bluteffekten aufwarten kann, welche leider etwas ungeschickt platziert sind. Zumindest aber das erste Drittel kann mit einigen netten Effekten aufwarten.
Wenn die Moskitos ihre riesigen Rüssel ins Fleisch pieksen oder auch mal ein Auge durchbohren dann hat das schon Style; ein Ekelfaktor ob der Insekten ist kaum gegeben - augenzwinkernd charmant sind diese animiert, die Modelle und Nahaufnahmen der Tiere den Originalen ansehbar nachempfunden. Auch die Angriffe sind gut inszeniert, auch manche Kamerafahrt (aus dem Flugbild der Moskitos) gelungen. Das Erzähltempo ist fast durchweg zügig und abwechselungsreich - zumindest was die Hetzjagden anbelangt. Per Pedes, mit dem Wohnmobil, später noch im Haus verschanzt - eigentlich ist immer etwas los ohne aber das wirklich Spannung erzeugt wird. So ab der zweiten Hälfte stimmt zwar immer noch die Action, doch trotz vieler Attacken fehlen einem die schleimigen Effekte. Dafür kommen andere Bösewichte noch ins Spiel, denn als der bunte Haufen Hauptakteure (Insektenforscher, Parkaufseher und Parkaufseher) bei der Flucht auf eine Bande von Bankräubern trifft - dessen Leader Gunnar Hansen (Leatherface aus dem ersten TCM) bei Anblick an eine Kettensäge gar sehnsüchtig an alte Zeiten erinnert wird und mit dem Satz: „So ein Ding hab ich seit 20 Jahren nicht mehr in der Hand gehabt“ augenzwinkernd dem Horrorfreund zulächelt - rafft man sich zusammen und erledigt im Kollektiv die Monster-Insekten.
Dabei sieht es schon lustig aus wenn Hansen mit einer 3 Meter Säge gegen die Viecher antritt, leider sind solche Genre-Zitate wie der Blutzoll zu wenig um wirklich um bei der technisch passabel gemachten Inszenierung den Trash-Freund wirklich zu befriedigen; „Normalos“ dürfte er trotz guter Technik aber zu billig sein. Zumindest mal was anderes aus dem Tierhorror-Gehege.