Review

Mann, war das schlecht!
Kathy (Andie MacDowell) ist die fertigste Frau, die es momentan auf der Welt gibt: Ihr gewalttätiger und saufender Mann ist gestorben und sie kriegt ihr Leben nicht mehr auf die Reihe. Nicht weil sie ihren verstorbenen Mann vermisst, denn eigentlich hasst sie ihn. Vielmehr liegt es daran, dass sie immer wieder Angst vor ihm hat. Und genau das ist das Hauptproblem des Films (neben der Tatsache, dass man Andie MacDowell ausgegraben hat): In der Story ist der Mann eine Bedrohung, so wird das auch anfangs im Film dargestellt. Es stellt sich jedoch heraus, dass er eben gar keine Bedrohung ist. Also hätte man eine Romanze draus machen müssen. Hat man aber nicht. Man kann sich nicht zwischen den beiden Polen entscheiden. Das Ergebnis: Ein fader 08/15 Film, der nur an wenigen Stellen glänzen kann.
Die clicheehaften Charaktere nerven einen von Anfang an: Die kaputte Ehefrau, der Problemsohn, der unglaublich smarte, durchtrainierte, kluge, fürsorgliche, neue Lover und natürlich der verschimmelte Ex-Ehemann. Ein weiteres Problem tut sich auf: Wenn man diese Rollen schon so künstlich wählt, sollte man sie wenigstens überzeugend besetzen. Ich muss mich nochmal über sie auslassen: Andie MacDowell spielt wirklich, als wäre es ihr erster Film. Man sieht ihrem Gesicht an, wie oft es bereits operativ verändert wurde, denn sie hat auf Grund ihrer mangelnden mimischen Flexibilität nur noch etwa 2 Gesichtszüge im Repertoire. Sie sollte sich lieber wieder an Creme-Werbungen halten. Der Sohn spielt seine Rolle total übertrieben und sogar Tim Roth („Reservoir dogs“/“Four rooms“) bleibt blass, hat aber auch keinen Spielraum. Lediglich der wie gesagt unfassbar perfekte Nachbar wirkt überzeugend. Besonders negativ soll die Personalchefin von Kathy erwähnt werden, eine weitere Clicheefigur: Eine verrückte Vodootante, die unbedingt Kontakt mit Kathy‘s Mann aufnehmen will. Man hätte sie einfach weglassen können, es hätte mehr Menschen gefreut als geärgert.
Also: Schauspieler schlecht, Story schlecht, was ist mit der Spannung?
Hier kann ich den Film nicht ganz so zerreißen. Trotz der unübersichtlichen Handlung ist der Film an vielen Stellen spannend. Das liegt aber weitgehend daran, dass sich im Zuschauer eine Sehnsucht nach Dramatik und Tiefe regt...man wird bitter enttäuscht, als man bemerkt, dass die Spannung total künstlich erzeugt wird (das übliche: dubiose Telefonanrufe, nicht zuzuordnende Stimmchen aus dem Jenseits, Schatten...).
Ich denke mein Standpunkt ist klar.

Fazit: Ein richtig mieser Film. Andie MacDowell hat die besten Zeiten längst hinter sich. Künstliche Spannung und einige schöne Bilder sind das Einzige, was den Film vor der schlechtesten Wertung retten. Schlechte Schauspieler, schlechte Story, schwache Umsetzung. Und was soll diese verdammte 8 eigentlich bedeuten??? 3 Punkte, euer
Don

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