Außerirdische "Killer Klowns" landen mit ihrem Raumschiff-Zelt in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt und beginnen flugs damit, die nächstbesten Erdlinge zum späteren Verzehr in Zuckerwatte-Kokons einzuspinnen. Die beiden Teenager Mike und Debbie, die die Absturzstelle eines vermeintlichen Meteoriten untersuchen wollen, kommen den Aliens auf die Schliche. Die Kids überleben mit knapper Müh und Not die erste Begegnung mit den fiesen "Klowns" und können entkommen, doch dummerweise will der Provinz-Bulle Mooney ihrer irren Geschichte keinen Glauben schenken. Die Aliens infiltrieren derweil auf der Suche nach neuen Opfern die Stadt und haben ein paar Späße auf Lager, die die Einheimischen gar nicht zum Lachen finden... Wie hat Lon Chaney einst doch so treffend bemerkt: "There’s nothing funny about a clown in the moonlight". Diesen Satz scheint sich Regisseur Stephen Chiodo besonders zu Herzen genommen zu haben, als er seine hintersinnige und irrwitzige Parodie auf sämtliche 50er Jahre Invasion-aus-dem-All-B-Movies realisiert hat, die das horrible Potenzial, das Clowns von jeher in sich bergen, auf harsche, aber lustige Art und Weise zu jeder Zeit voll ausschöpft. Schade, dass der deutsche Video-Anbieter Empire den Kult-Faktor, der "Killer Klowns from Outer Space" innewohnt, damals nicht erkannt und ihm den wesentlich generischeren und nichtssagenden Titel "Space Invaders" verpasst hat. Ob sich die Badmovie-Fans auf diese Art ködern lassen konnten, ist fraglich, und schlimmstenfalls könnte man behaupten, dass der Streifen durch die vorgenommene Umbetitelung hierzulande seines Publikums beraubt wurde. Ein Jammer, denn die Killer-Klownerei ist eines der wirklich treffend bösen Genre-Highlights der späten 80er und thront meilenweit über jenem Komödien-Ausschuss, der in diesem Bereich sonst gemeinhin so als Persiflage durchgeht. Die Handlung hält sich dabei eng an die der besagten Vorbilder und der geübte Fan erkennt natürlich die Versatzstücke und Klischees wieder, die das Genre von jeher so liebenswert gemacht haben... nur, dass der Alien-Terror dieses Mal mit einem dem Thema entsprechend skurrilen Anstrich daherkommt. Dabei finden natürlich auch alle Requisiten Verwendung, die man sich von einem anständigen Zirkus-Besuch erhofft, mit teilweise haarsträubenden Resultaten, denn in den Händen der "Killer Klowns" werden sogar Sahnetorten zu tödlichen Geschossen. Obwohl weitestgehend mit einem Augenzwinkern inszeniert, können einige Sequenzen durchaus mit reinen Hardcore-Horrorfilmen mithalten und die von James Wan in "Dead Silence" so effektiv umgesetzte Idee einer menschlichen Bauchrednerpuppe hat eindeutig genau hier ihren Ursprung. "Space Invaders" ist die bislang einzige filmische Gemeinschafts-Arbeit in verantwortlicher Position der Chiodo-Brothers, die ansonsten als F/X-Wizards Genre-Streifen wie "Critters - Sie sind da!" oder "Screamers - Tödliche Schreie" mit ihren Puppen- und Stop Motion-Tricks betreut haben. Wenig verwunderlich also, dass auch ihre Horror-Komödie voller superber Low Budget-Effekte steckt, die in Art und Anlegung mehr als nur ein wenig aus dem Rahmen fallen. Da sind die Latex-Props ebenso liebevoll entworfen wie die Masken der Alien-Clowns, die durch ihren schieren plastischen Charme jeden noch so teuren CGI-Effekt ausstechen. So ist "Space Invaders" ein Film geworden, der trotz seiner preisgünstigen Produktion mit vielen eindrucksvollen Schauwerten aufwarten kann und glücklicherweise auch den notwendigen Einfallsreichtum intus hat, um über seine volle Lauflänge zu unterhalten. Ein Spaß für jung und alt also, den es hierzulande noch entsprechend zu würdigen gilt. Quasi der unernste Gegenentwurf zu Stephen Kings "Es" und Victor Salvas bösem Schocker "Clownhouse".
8/10