Review

Die Geschichte dieses Films spielt im Jahre 1973. Pater McEnroe ist Direktor an einer Privatschule für Kinder aus privilegiertem Hause. Er versucht jedoch in einer Art Experiment, auch Kindern aus den Elendsvierteln die Möglichkeit zu geben, eine Schulbildung zu erlangen. Der 11-jährige Gonzalo, Sohn aus eher wohlhabenden Verhältnissen, lernt dort Pedro Machuca kennen, der aus einem dieser oben erwähnten Elendsviertel stammt. Obwohl die beiden scheinbar nichts gemeinsam haben, freunden sie sich nach leichten anfänglichen Problemen doch an. Gonzalo gefällt der Zusammenhalt und die Werte die in diesen Vierteln noch zählen, während sich seine eigenen Eltern über vollkommen belanglose Dinge streiten und die Mutter auch noch ständig fremdgeht. Als es jedoch zum Putsch gegen Allende kommt wird die Freundschaft der Jungs auf eine harte Probe gestellt, denn die Menschen aus den Slums werden vom Militär unbarmherzig behandelt. Letztendlich kommt es schließlich zu einer Katastrophe.

Ich denke dass dies der erste chilenische Film war, den ich je gesehen habe und ich wurde nicht enttäuscht. MACHUCA ist ein leises, sehr gut gespieltes Drama in denen vor allem die beiden Jungs, die im wirklichen Leben Mathias Quer und Ariel Mateluna heißen, überzeugen. Ich denke nicht dass sie vorher schon einmal eine größere Rolle in einem Film gespielt haben, dazu agieren sie einfach zu unverbraucht und frisch. Die Geschichte beruht zudem auf wahren Erlebnissen des Regisseurs Andres Wood, dessen Regie eher sachlich ausfällt, ohne große filmische Tricks oder Kniffe, die eventuell aber auch gar nicht zum Stile des Streifens gepasst hätten. Auch den verschiedenen politischen Ansichten und Richtungen, die im damals schon gebeutelten Chile vorherrschten widmet sich Andres Wood relativ ausgiebig, diese sind aber sehr geschickt in die Geschichte der Freunde eingebunden

Natürlich ist das keine leichte Unterhaltung und ich habe den Film (ähnlich wie auch der durchaus ähnlich gelagerte, wenn auch in einer anderen Zeit und Umgebung spielenden NOBODY KNOWS) auch lange vor mir hergeschoben, weil ich nach der Arbeit nicht unbedingt Lust auf solch eine Thematik habe. MACHUCA ist halt kein Streifen wie HITCH, den ich mal nebenbei in den DVD-Player werfe, um mich berieseln zu lassen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, das Menschen die so einer Thematik gegenüber aufgeschlossen sind von diesem Film enttäuscht sein werden.

Natürlich hat dieser Streifen kein Happyend, was ich in diesem Fall schade finde, denn irgendwie wünscht man es den beiden, ist aber bei dieser Art von Film fast so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz.

Insgesamt ein schöner, gegen Ende teilweise sogar herzzerreißend-trauriger Film, der aber leider auch zeigt, dass Freundschaft eben doch nicht alle Grenzen überwinden kann.

Details
Ähnliche Filme