Cube - Zero
Story Resümee:
Das gleiche Szenario wie gewohnt mit dem Unterschied, das die Leute hinter dem Cube diesmal mitmischen und einer von denen sogar sabotiert und sich bemüht den ausgangssuchenden Leutchen im Cube zu helfen …
Kreativitätsfaktor:
„Cube Zero“ geht zurück an die Anfänge, oder besser sogar noch vor den Anfang als sogenanntes Prequel. Ob das allerdings gelungen ist, bezweifle ich mal an dieser Stelle, da weder auf die Konstrukteure eingegangen wird, noch in welcher Zeit da was geschieht und was das Ganze für einen tieferen Sinn hat. Der Film setzt lediglich vor dem Geschehen aus dem ersten Teil an. Was hier neu ist, dass man sich nicht nur im Cube selbst befindet, sondern auch draußen in der Natur und in einem Überwachungsraum. Da das Ganze wieder zurück in die Vergangenheit geht, bekommt man auch wieder einen schön düsteren und schmutzigen Cube zu Gesicht, bei dem es sich vermutlich noch um den Prototyp „Phase 1“ gehandelt haben muss. Das ist kreativ schon mal gelungen, sodass man sich anscheinend Gedanken gemacht hat, was die Story betrifft.
Atmosphärische Wirkung:
Die Atmosphäre ist wieder schauriger und bedrückender, als z.B. bei „Cube 2“ wo alles sauber und steril daherkam. Selbst die Kulisse im Überwachungsraum kann mit einem kleinen Trash-Faktor Punkten, auch wenn die Handlungsstränge oder besser gesagt die Charaktere nicht wirklich da rein passen. Ich spiele auf die drei Hampelmänner, sorry ich meinte „Mr. Jax“ (Michael Riley) und seine beiden Assistenten Finn und Quigley an, die ein großes Stück vom Film versauen, da die Rollen und Wesenszüge da absolut fehl am Platz sind. Gerade bei „Mr. Jax“ frag ich mich, was dieser dumpfe Humor da zu suchen hatte, sodass der Film leider nicht mehr so authentisch wirkt, wie er hätte ohne ihn sein können. Trotz allem ist eine Atmosphäre vorhanden, die sich besonders gegen Ende noch mal schön präsentiert, wo die „Säuberung“ beginnt und durch den „dritten“ Ausgang gesprungen wird.
Emotionale Wirkung:
Emotional berühren kann der Film nicht die ganze Laufzeit über, es gibt aber Szenen, die einen schon reagieren lassen. Sei es die schlichte Szene mit den transparenten „Nahrungskapseln“ oder die dramatisch dargestellte Exekution von „Owen“ oder die selbstverständlich handelnden Handlanger der Strippenzieher berühren ein schon. Hier punktet „Cube Zero“ mehr als „Cube 2“.
Eigenschaften:
Langeweile kommt nicht auf, da die Story konsequent voranschreitet und es stets Neues zu sehen gibt, das sogar teilweise eine Spannung aufkommen lässt. Das ist hier wieder deutlich besser gelungen als bei „Cube 2“. Was schade ist, ist das der Film keine Zeit hat sich zu entwickeln, da hätte man meiner Meinung nach mehr drauf eingehen sollen. So wirkt das Filmchen etwas aufgesetzt und plump. Der Fokus war wohl eher darauf gerichtet, möglichst vieles an offenen Fragen und Geheimnissen aufzudecken und zu erklären, was aber leider auch nur ansatzweise gelungen ist und hier wieder bei „Cube 2“ besser war.
Effekte:
Gibt es nicht weniger als bei „Cube 2“ aber andere, die mehr blutig ausfallen. Ich behaupte jetzt mal, dass „Cube Zero“ der Blutigste bisher ist. Es gibt wieder die ideenreichen „Fallen“ sogar wieder die „Stiefelwürfe“ Man bekommt den mysteriösen weißen Raum zu sehen und dessen Apparaturen und auch so mancher Effekt kann sich sehen lassen und wirkt keinesfalls lieblos und billig.
Schauspielerische Leistung:
Hier stechen deutlich „Eric Wynn“ (Zachary Bennett) und „Cassandra Rains“ (Stephanie Moore) hervor. Sie spielen ihre Rollen gut und teilweise authentisch. Bei „Cassandra Rains“ kauft man ihr, die besorgte Mutter zwar nicht richtig ab, kann aber durch ihre Power im Cube überzeugen. „Eric Wynn“ hingegen punktet auf ganzer Line. Ein intelligenter Superheld, der sich gegen die Befehle entscheidet und vom „Knopfdrücker“ zum „Retter“ wird, ist Klasse inszeniert. Selbst „Dodd“ (David Huband) wurde ab der zweiten Hälfte sympathischer. Was gar nicht ging, ach, absolut nicht ging ist „Mr. Jax“ (Michael Riley) dessen dumpfer Humor passt überhaupt nicht in den Film und ist als störend zu bezeichnen. Was man sich hierbei gedacht hat, ist mir ein Rätsel.
Message:
Sollte der Film tatsächlich eine Botschaft vermitteln wollen, dann könnte die hier lauten: „Vorsicht vor den Strippenziehern dieser Welt“ oder „Verschwörungstheorien sollte nachgegangen werden“. Aber um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht Vorstellen, das hier bewusst eine Botschaft vermittelt werden sollte, sondern der Film nur zur Unterhaltung dienlich ist.
Fazit:
An „Cube 1“ kommt „Cube Zero“ nicht ran, ergänzt aber diesen und ist daher denke ich schon eine Bereicherung. Da ja das Gerücht brodelt, das 2012 „Cube 3D“ erscheinen soll, kann man gespannt sein und hoffen, dass dieser dann die letzten Geheimnisse um den Cube lüftet und die Serie so einen würdigen Abschluss bekommt. Lassen wir uns überraschen.
Bewertung:
Für „Cube“ Fans Pflicht, ansonsten angenehme Unterhaltung. Da ich den Film als Bereicherung der Serie sehe, gibt es großzügige 8/10