Ein paar Menschen hängen in einem riesigen Würfelgebäude rum, dessen Räume sich ab und zu hin und hier bewegen. Wer in den falschen Teilwürfel geht, wird erbarmungslos zermanscht oder zerstückelt. Zwei Angestellte haben das zweifelhafte Vergnügen, sich diese Vorgänge Tag für Tag anzusehen. Der eine beginnt schließlich, die Behauptung, daß alle Opfer freiwillig im Würfel seien, anzuzweifeln und gerät dadurch selbst in höchste Gefahr.
Nicht viel Neues gegenüber dem beeindruckend innovativen, wenn auch anscheinend deutlich geringer budgetierten Erstling von Vincenzo Natali. Am Anfang gibt es eine spektakuläre Körperauflösungssequenz, die Schuhe werden geworfen und die Codes an den Eingängen der Räume analysiert, alles schon bekannt. Der Unterschied ist, daß wir nicht nur einen Einblick in die Kammern des Würfels bekommmen, sondern auch in das Drumherum inklusive naiver möglichst-wenig-wissen-wollender Mitarbeiter sowie eines sadistischen Bonzen mit schlecht eingepaßtem Glasauge. Das alles ist ganz nett, jedoch ist der als hyperintelligent vorgestellte, idealistische junge Eric (Zachary Bennett) auf Dauer schon ein wenig zu bubihaft. Die Figur seines zunächst resignierten, später aber doch ein wenig gegen das Würfelregime revoluzzenden Kollegen gefällt da schon mehr. Die Insassen des Würfels, vor allem die melodramatisch herumleidende junge Frau (Stephanie Moore) sowie ein Soldat (Martin Roach, der die zugehörige Portion Ethnopluralismus beisteuern muß), wirken in ihrer Hysterie, die sich vor allem an Eric entlädt, ab und an etwas nervig. Die Splattereffekte werden oft erwähnt, besonders hervorzuheben ist aber in meinen Augen lediglich die sehr ausführliche und gelungene Eingangspassage. Später wird dann noch jemand zerteilt, aber in so einem Fall pflegen die einzelnen Teile nicht (wie in diesem Film) wie starre Klötze in der Gegend herumzuliegen, als ob sie aus Holz oder Plastik wären. Gut, einmal matscht es dann noch kurz. Soviel dazu. Was zumindest mir sehr gut gefällt, ist das Ende, wo sich kein schmieriger Hollywood-In-die-Arme-fall-Kleister ergießt, sondern doch recht konsequent und mutig die Linie der Erzählung fortgeführt wird. Trotzdem gibt es am Ende einen Aspekt, der sehr unrealistisch ist, aber damit wäre zuviel verraten.
Im ganzen ein doch sympathischer und unterhaltsamer Film mit netter Optik und einigen appetitlichen Unappetitlichkeiten.