kurz angerissen*
Taube Nüsschen auf dem Bildschirm, taube Nüsschen hinter dem Bildschirm! Dass der viereckige Schwamm den Mut zum Schrägsein fördert, ist womöglich seine größte Errungenschaft. Die schlecht gezeichnete Trickserie im unlogischen Unterwasseruniversum hat wohl auch einen gewissen Anteil an der gesellschaftlichen Verkultung des Nerdtums, wie auch immer man zu ihr stehen mag.
Der Kinofilm macht aus den Anlagen das einzig Logische und treibt die Selbstreferenzialität ähnlich wie „South Park – The Movie“ und „Simpsons – The Movie“ auf die Spitze. Bescheuerte Piratenabziehbilder randalieren sich ins Kino, schmeißen mit Popcorn und gehen auf in Vorfreude. Nüsschen freuen sich über Nüsschen – so funktioniert das Schwammkopf-Prinzip. Wer sich nicht als Nüsschen fühlt, wähnt sich bald schon im falschen Film.
So pendeln die Gags dann auch zwischen peinlich-doof und schrullig-brillant, tanzen ihren schmalen Grat besonders in den ersten Minuten, um mit der Zeit immer treffsicherer zu werden. Besonders bescheuert gezeichnete Gesichtsanimationen (in offensichtlicher Ren-und-Stimpy-Anlehnung) können dabei ebenso Lachauslöser sein wie abwegige Dialogzeilen oder um vier Ecken gedachte Storydetails, die sich wieder am Eingang treffen – ein Werk in der Schwebe zwischen Kinderei und Subversion.
Konsequent ist es, dass zumindest der Zeichentrickanteil nahezu unverändert infantil aussieht und sich kaum cineastisch aufgehübscht präsentiert, so dass ihre eigenwillige Doofheit erhalten bleibt. Ein, zwei aufwändigere Animationen und die Realfilm-Klammer (mit Pumuckl-Flair) sind vom visuellen Standpunkt der einzige Hinweis auf einen größeren Rahmen.
Hasselhoffs Gastauftritt am Ende ist fast schon zu offensichtlich; auch ohne sein Mitwirken hätte der Spongebob-Film auf seine eigene verschrobene Art funktioniert – wenn man eben die erforderliche Taubheit am gesamten Körper aufbringen kann.
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