Review

Dan und Larry und Anna und Alice – und zwei unbeteiligte Zuseher – 28.08.2007

Bekannte Namen auf der Darstellerseite, ein alter Hase auf dem Regiestuhl, da kann doch eigentlich nichts schiefgehen, zumal ein Liebesfilm und die eigenen Hochzeitsvorbereitungen sich wunderbar in Deckung bringen lassen müßten. Doch weit gefehlt, denn das Treiben und der Liebesreigen der vier Hauptfiguren – es gibt kaum Nebendarsteller – lassen mich als Zuseher seltsam unbeteiligt, auch und vielleicht sogar weil die Inszenierung kammerspielartig und theatergleich ausfällt. Doch die Geschichte wirkt für mich sehr konstruiert, die Dialoge sind, meiner Meinung nach, nicht aus dem echten Leben, und so ist dem Betrachter das Schicksal der Figuren auch herzlich gleichgültig.

Dan, ein Schreiber von Nachrufen, verliebt sich in die Stripperin Alice, die ihm unversehens in die Arme fällt. Doch schon lauert der böse Betrug, denn Dan hat nicht genug und verguckt sich in die Photographin Anna. Diese wiederum, schon einmal geschieden, heiratet den Dermatologen Larry, betrügt ihn aber sogleich mit Dan, der während dieser Affäre aber seine Pfoten nicht von Alice lassen kann. Es scheint die wahre Liebe zwischen Anna und Dan zu sein, doch Larry gibt nicht auf und gewinnt Anna wieder zurück. Ob die zwei aber glücklich sind? Dan indes begnügt sich mit Alice, die ihn aber mir nichts, dir nichts nicht mehr liebt und verläßt. Ob Dan nun glücklich ist? Und ob das alles jemanden interessiert?

Sehr selten sind meine Liebste und ich hinsichtlich der Benotung einer Meinung, stets trennen uns der eine oder andere Punkt in der Gesamtschau, doch hier waren wir eins – der viel zitierte Realismus in den noch öfter gepriesenen Dialogen scheint uns unreal. Man geht nicht immer sorgsam miteinander um, doch sollte man zivilisiert genug sein, sich keine Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Und auch sehr derbe Sprache mag an manchen Plätzen stattfinden, doch nicht unbedingt steter Teil der täglichen Gespräche sein. Sei es drum, wer es mag, der soll nach seiner Facon glücklich sein. Ich jedenfalls respektiere meine Liebste und behandele sie darum mit Achtung. Diese lassen die Figuren zur Gänze vermissen, da wird sich verlassen und betrogen, daß es eine wahre Freude ist. Einfache Wege halt, lieber scheiden lassen oder nebenbei betrügen statt sich am Schopfe zu packen und das eine Gute, was einem das Leben beschert, festhalten und noch mehr festhalten, so wie es und Donald Sutherland in „Italian Job“ erklärt hat. Der Film hat außer guten Darstellern, unter denen Clive Owen noch der Beste ist, für meinen Geschmack nichts zu bieten – bis auf die Schlußdialoge zwischen Alice und Dan, so etwas möchte man als Mann nie hören müssen – aber jeder ist seines Glückes eigener Schmied, daher Obacht geben, länger leben – für den Film jedoch reicht es nur zum Mittelmaß - 5/10.

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