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Mittelteil der sogenannten "Lolanto - Trilogie", die 1983 mit Hong Kong Playboys ihren Anfang und ebenfalls 1984 mit dem die Rolle nun auch entsprechend schon im Titel würdigenden I Love Lolanto ihr vorläufiges Ende fand. Dabei stellt die Figur eigentlich nur den Zusatz, den sidekick und best buddy zur tatsächlichen Hauptrolle und bloss durch eine Anhängerschaft bei den Zuschauern die Startrampe zum späteren Einzelauftritt im Scheinwerferlicht dar. Ein Publikumserfolg in einer neuen alten Komödienform, die am Ende einer Ära, der bevorstehenden Auflösung des Shaw Brothers (HK) Limited, gleichzeitig auch den Beginn der Karriere von Wong Jing und so zukünftigen und bis heute andauernden Regentschaft bedeudet:

Bei einem Strandspaziergang auf Hawaii lernen die beiden Freunde Chen Li-pin [ Kenny Bee ] und Lolanto [ Nat Chan ] die beiden anmutigen Grazien May Yu [ Cherie Chung ] und Kitty [ Maggie Cheung ] kennen, die sie bald darauf in Hong Kong, diesmal allerdings nicht im Urlaub, sondern am Arbeitsplatz wieder sehen sollen. Chen ist im Auftrag seines schwerreichen Vaters [ Wong Tin-lam ] in dessen Firma unterwegs, um heimliche Fälle von Untreue und Korruption herauszufinden; durch ein Mißverständnis hält allerdings ihn Jeder der Angestellten für den Chaffeur und den ebenso anwesenden Lolanto für den potentiellen Protege und erblichen Nachfolger des Geschäftes. Während der umtriebige Chen Pi-hou [ Charlie Cho ] seine Sekretärin Yun Piao-piao [ Rosamund Kwan ] auf die beiden Neuankömmlinge ansetzt, verliebt sich Li-pin in May, muss sich allerdings auch mit den Ermittlungen sowie Mays Eltern und ihrem Bruder Yu Ren-da [ Michael Chan Wai-man ] herumschlagen.

Ähnliche Geschichten von gewechselten oder verwechselten Identitäten und den anstehenden Verwirrungen im Berufs- und Privatleben hat nicht nur die Cinematographie vorher ausführlich, sondern Wong Jing auch noch fortwährend zur Genüge erzählt, wobei hier die Verwandlung vom Frosch zum Prinzen und so mit der dargebrachte Verweis auf Grimms Kinder- und Hausmärchen "Der Froschkönig" gar verbal eindeutig erfolgt. Der Ausgang ist im Grunde schon aufgrund der liebenswürdigen Seichtigkeit der Handlung, seiner hier auch noch angenehmen Kommerzialität, die noch nicht die aufdringlichen Attacken späterer product placement Insultationen macht, und der moralisch sauberen, alles andere als zynischen Behandlung schlichtweg vorhersehbar; nimmt seinen Schaden in all der luftleichten Unterhaltung samt einleitenden Ausflügen ins überaus beschauliche Hawaii dadurch allein aber sicherlich nicht. Zu sympathisch sind hier noch die Figuren gezeichnet, zu liebens-, wenn auch reichlich unglaubwürdig das Porträt einer ersten unschuldigen Liebe, die Regisseur und Autor Wong hier wie bspw. auch im späteren The Flying Mr. B (1985) noch erstaunlich offenherzig zeigen kann. Im Grunde auch hier die chasing girls Formel, nur in Einzelkonstellation, der auch mit romantischen Art und der inneren Wirksamkeit des Zeitvertreib und so ertragreich fördernden Gesinnungen und Bewegungen.

Da wird getanzt und gesungen, als wenn das Herz der jungen Pubertät in aller Unschuld noch schlägt, verschüchtert geflirtet und ebenso gelitten, dabei allerdings die Umrandung einer durchgängig auf Frohe Laune und Ablenkung und Bereinigung von Sorgen jeglicher Art zielenden Komödie nie vergessen. So landen selbst die humoristischen Züge ihre Treffer in das Ziel, in Form von harmloser und nicht ganz so harmloser Streiche, mancher übellauniger Schurken und hinterhältiger Intrigen und der allseits bereiten Verwandtschaft und Bekanntschaft als Störung des Trauten Glücks. Der höchstwichtige Vorteil des beherzten Geschehens liegt in der noch gegenwärtigen Frische der Gags, die auch Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger in ganz ähnlichen Stoffen weiterhin gebraucht bis heute anhaltend und dann natürlich nicht mehr amüsant, sondern mit dem langen Bart und auch der inszenatorischen, nicht bloss kreativen Einfalls- und Lustlosigkeit versehen sind.  

An zahlreichen prominenten Nebenfiguren mit viel und auch ansteckender Spielfreunde, und gerade im Nachhinein überaus interessant dekorierten Schauplätzen, wie speziell die der privaten Büroeinrichtung im Misch-Stil aus Futurismus, Strukturalismus, Postmoderne auch außerhalb des zentralen zeitgenössischen Märchens überaus reich, wird sich so beschwingten Schrittes als Mittel der Belebung garniert. Hinzu kommt eine für das Auge schmeichelnde, in der Weitsicht der Besetzung ausgeprägt bewunderswerte Frauenriege aus den frisch heranwachsenden Maggie Cheung im Debüt, und den bezaubernden Cherie Chung und Rosamund Kwan in blutjungen Jahren.

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