Wer landet den größten Coup?
Chili und Edie wollen die Sängerin Linda groß rausbringen. Doch dann kommen ihnen die Russen-Mafia und einer Rapper-Gang in die Quere…
Seit Quentin Tarantinos Geniestreich "Pulp Fiction" gelten John Travolta und Uma Thurman als das coolste Traumpaar der Filmgeschichte – jetzt ist das Traumduo wieder vereint: In F. Gary Grays "Be Cool", der Fortsetzung von Travoltas Hollywood-Satire "Schnappt Shorty", wird diesmal die Plattenbranche aufgemischt – und ich garantiere das ein abgedrehter Spaß mit skurrilen Typen, deftigem Wortwitz und jeder Menge fetziger Songs vorprogrammiert ist.
Vor den Augen von Ex-Geldeintreiber Chili Palmer (verdammt cool: John Travolta) wird der windige Plattenboss Tommy (James Woods) erschossen, da die russischen Gangster noch eine Rechnung mit ihm offen hatten. Chili wittert seine große Chance, selbst ins Musikgeschäft einzusteigen. Bei Tommys Witwe Edie (Uma Thurman) verschafft er auf Anhieb der jungen Sängerin Linda einen Plattenvertrag, denn sie soll mit ihrer neuen Single in die Charts stürmen. Doch die Zeit drängt: Der durchgeknallte Popmanager Raji (Vince Vaughn), begleitet von seinem tuntigen Bodyguard Elliot (Dwayne The Rock Johnson), will Linda zurückholen und ihnen den Hit mit allen Mitteln vermasseln, die Russen-Mafia versucht Chili als Zeugen zu beseitigen und der Rap-Produzent Sin fordert mit seiner bewaffneten Gang Tommys Millionenschulden bei Edie ein.
Eins ist hier mal ganz klar zu erwähnen, denn hier wird alles durch den Kakao gezogen, was der Pop-Szene heilig ist. Jaa, herrlich abgefahren sind vor allem die Gags über die knallharten Ghetto-Gangster: Sin führt ein superspießiges Familienleben in Nobelviertel Beverly Hills und kuscht jedes Mal, wenn das (weiße) alte Mütterchen von nebenan meckert. Seine Schläger sind grotesk breite Muskel-Schränke, deren Wahnsinns-Wummen aus viel zu tief sitzenden Hosen rutschen.
Zum Hinknien schrill imitiert Vince Vaughn ("Voll auf die Nüsse", "The Cell") den durchgeknallten Manager Raji, der immer einen auf Gangster macht und die Posen und Sprechweisen der Hip-Hopper nachmacht, während Dwayne Johnson ("Welcome to the Jungle", "Walking Tall") Rajis tuntigen Bodyguard Elliot spielt, der ständig peinliche Country Songs trällert. In den weiteren Rollen sind noch weiter hochkarätige Stars, wie Harvey Keitel ("Taxi Driver", "From Dusk Till Dawn"), Danny DeVito ("Schnappt Shorty", "Twins – Zwillinge"), Christina Milian ("Hart am Limit"), Steven Tyler oder auch Andre 3000 aus dem Film- und Musikgeschäft zu sehen.
Doch vor allem begeistern in diesem coolen Streifen John Travolta ("Pulp Fiction", "Im Körper des Feindes") und Uma Thurman ("Kill Bill", "Pulp Fiction"), denn wie in "Pulp Ficion" legen sie auch hier eine heiße Sohle hin. Travolta fühlt sich in seiner Rolle als abgebrühter Gentleman-Ganove sichtlich wohl. Es ist einfach unnachahmlich, wie er sich seine Zigarette anzündet, während ein halbes Dutzend Pistolen auf ihn gerichtet sind und er seine lässigen Sprüche in seinem schwarzen Anzug ablässt – der Mann ist einfach obercool.
Fazit: Krasse Gags, lässige Sprüche und klasse Musik – Regisseur F. Gary Gray ("Verhandlungssache", "Extreme Rage") hat mit "Be Cool" einen herrlich abgedrehten Film inszeniert, bei dem die Darsteller toll agieren und es so richtig krachen lassen!