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Die Briten können einfach prima Gangsterfilme machen

Zahlreiches hat man schon aus dem Land der guten Etikette, des Tees und der Extravaganz gesehen, vom Horror ( Dog Soldiers ) über die Komödie ( Monty Python ) hin zum Gangsterfilm ( Gangster No.1 ). Und selten war mißlungene Ware dabei, zumeist konnte man sich prima unterhalten, wenngleich die Filme von der Insel gerade im Gangstergenre einem gewissen Stil zu folgen scheinen. Wer hat ihn vorgegeben…nun, ich tippe auf Guy Ritchie und sein Meisterwerk „Lock, Stock…“ Der eine oder andere mag jetzt wieder nach Tarantino rufen, aber dem kann ich nicht zustimmen, denn die Filme von der Insel haben ihren ganz eigenen Stil und, das findet sich selten, immer eine durchgängig gute Musikuntermalung. Da macht das Filmgucken gleich doppelt Spaß, wenn man von Massive Attack und der guten Bristolszene mitversorgt wird!

Hier nun der FC Kahuna mit dem besten Song im Film …was ein Name für eine Band, aber immer noch besser als kein Name – und dann auch noch die Hauptfigur. Der Mann ohne Namen also, Drogenhändler von Beruf, aber solide und sehr geschäftstüchtig, möchte aussteigen. Er hat sich immer an eine saubere Arbeitsweise gehalten und seine Schäfchen im Trockenen, aber irgendwann ist mal genug mit dem Verbrechen. Doch sein Boß bittet ihn um einen letzten Gefallen…der Mann soll ein verschwundenes Mädchen eines Geschäftspartners ausfindig machen. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht, denn auf einmal mischen noch ganz andere Parteien mit…die serbische Miliz, Drogenhändler, es geht um Pillen und Morde, und man verlangt Blut. So ganz nebenbei verliebt der Mann sich noch, doch am Ende ist zwar alles aufgelöst, aber das mit dem Ausstieg klappt immer noch nicht so ganz.

Ein Layer Cake ist eine Schichttorte, und man hätte den Film anstatt diesen Titel auch den Titel „Onion“ geben können, denn es geht um mehrere Schichten, die übereinander liegen und stets eine neue Wahrheit offenbaren. Dabei wird sehr stark auf stimmige Dialoge gesetzt, die im Original wieder einmal eine Klasse für sich sind. Man muß aber aufpassen, denn die Story hat vielleicht eine kleine Drehung zu viel und erfordert, ähnlich wie der „Revolver“ von Ritchie, absolute Aufmerksamkeit. Mal kurz einfach so angucken geht eher nicht, denn dann verpaßt man eine in sich stimmige, aber reichlich verzwickte Geschichte, die an sich ganz banal beginnt, bis sich Schicht um Schicht löst. Darstellerisch sehen wir einige alte bekannte aus britischen Gangsterfilmen und Daniel Craig in der Hauptrolle, der seine Sache wirklich gut macht. Eine atemberaubende Blondine darf auch mittun, dazu noch prima Musik und auch die eine oder andere Prise unvermittelter Gewalt. Es ist ein guter Film, den man uns als Nachtisch serviert, vielleicht ein klein wenig zu verspielt, aber sehr, sehr unterhaltsam - 8/10.

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