Der familienlose Tatsuya (Shun Domon) entführt junge Frauen, um sie im Keller seines Anwesens zu misshandeln und zu töten. Nur seine unschuldige Kindheitsfreundin (Natsuko Yatsuhiro) wagt er nicht anzurühren. Zunächst scheint es, als könne ihre Güte ihn vom Weg des Täters abbringen; doch dann begegnet Tatsuya erstmals seinem leiblichen Vater, dem flüchtigen Verbrecher und Vergewaltiger Genpei (Bunta Sugawara)…
Basierend auf einem Manga von Masaaki Sato entwickelt Regisseur Norifumi Suzuki ein ebenso melodramatisches wie drastisches Gedankenspiel über die Quelle des Bösen. Von Anfang an legt er zweierlei Spuren, die Tatsuya entweder als verdorbene Frucht eines schlechten Samens oder als Produkt unverarbeiteter Kindheitstraumata deuten. Anhand der sadistischen Folterspiele exemplifiziert er, wie leicht eine paradoxe Identifikation mit dem Täter die brüchige Moral der Opfer aufzehren kann. Das religiös gefärbte Ende vermeidet mit einer klugen Wendung, die Frage nach Vor- oder Selbstbestimmtheit des Individuums endgültig zu entscheiden. Der philosophische Kern der Geschichte wird von gesellschaftskritischen Akzenten flankiert, die die japanische Moral nicht als aufrichtige Überzeugung gelten lassen, sondern als förmlichen Zierrat entlarven. Ärgerlich bleibt freilich die plumpe deutsche Synchronisation, die den im Original bedrückend stillen Film in einen grobschlächtigen Reißer umzutexten versucht.