"Dark Water" ist ein Horrorfilm, der eigentlich kein Horrorfilm ist - oder besser gesagt - der gar kein Horrorfilm sein will...irgendwie jedenfalls.
Es ist eine Crux mit diesen Filmemachern, die den japanischen Horrorfilm für sich entdeckt haben und nahezu jedes Werk, das auch nur halbwegs nach Grusel ausschaut, gnadenlos ausschlachten, indem eine neue Version für den amerikanischen und europäischen Markt gedreht wird. Das Ganze dann noch ein wenig dem Mainstream angepaßt, fertig ist der nächste Blockbuster - denkste!
Denn auch durch ein Remake wird eine dünne Story nicht dicker. Auch durch eine Neuverfilmung wird der Stoff, aus dem diese Geschichte ist, nicht anspruchsvoller, nicht interessanter. Dabei fängt der Film recht vielversprechend an.
Die Grundstimmung von "Dark Water" ist durchweg grau, düster und dunkel. Schlechtes Wetter, eine wirklich hässliche Gegend, in der die Story spielt, ein im wahrsten Sinne des Wortes "widerliches" Haus - eigentlich gute Voraussetzungen für einen starken Gruselfilm. Dazu gute Schauspieler, allen voran natürlich die bezaubernde Jennifer Connelly und der gewohnt starke Pete Postlethwaite...warum also geht der Schuss nach hinten los?
Es liegt wie bereits erwähnt an der wenig überzeugenden Story. Frau (Connelly) zieht nach Scheidung mit ihrer Tochter aus finanziellen Gründen in eine "weniger schöne" Gegend von New York, um dort ein neues Leben zu beginnen. Dabei fällt die Wahl bei der Wohnungssuche auf ein Objekt, dem ich jede Brücke vorziehen würde. Aber da die Kleine mysteriöserweise unbedingt in diese Wohnung einziehen möchte, ist die Entscheidung bald gefallen und die beiden freuen sich erstmal über die eigenen vier Wände. Aber die Nächte haben es in sich...und bald tropft es seltsam von der Decke und es geschehen einige weitere mysteriöse Dinge. Und plötzlich merkt die arme Frau, dass sie mitsamt ihrer Tochter in allerhöchster Gefahr schwebt. Doch da ist es fast schon zu spät.
Man merkt sehr schnell, wo der Hase bei "Dark Water" langläuft. Kinder werden in den japanischen Originalen gerne als Gruselmotive eingesetzt ("The Ring", "The Grudge"), so also auch in diesem Streifen, wohl aber etwas sparsamer. Den Plot erkennt man sehr schnell, eigentlich mit Entdeckung des einsamen Rucksacks auf dem Dach des Hochhauses dürfte jedem klar sein, wo die Reise hingeht. Deswegen wirkt der Film zuweilen auch extrem lahm, noch dazu weil die wirklichen Schockmomente sehr spährlich dosiert sind und dementsprechend rar eingesetzt werden. Eigentlich gab es keine einzige Szene, in der man wiklich zusammenzucken musste. Für einen Horrorfilm das Todesurteil, aber wie gesagt, "Dark Water" will auch gar nicht wirklich gruselig sein. Der Film weiß einfach nicht so recht, was er denn nun sein will.
Fazit: Für einmal anschauen sicherlich okay, aber definitiv kein Muss. Man sollte keine großen Erwartungen haben, vor allen Dingen dann nicht, wenn man einen erstklassigen Horrorfilm erwartet. Denn damit kann "Dark Water" nicht dienen. Es bleibt der Eindruck, dass hier Filmemacher am Werk waren, die mit einer bekannten Masche versuchen, ordentlich Kohle zu scheffeln. "The Ring" und "The Grudge" haben gezeigt, dass es für diese Art Filme einen Markt gibt, mit "Dark Water" ist dieser Schritt nur Konsequent weitergegangen worden. Leider hat schon das Original kaum Substanz, so dass von dem Remake grob gesagt von Anfang an eigentlich nichts großartiges zu erwarten war. Dennoch hat man insgeheim doch immer die vage Hoffnung, dass man vielleicht doch ein cineastisches Juwel vor die Augen bekommt, bei der das Remake das Original glatt in den Schatten stellt. "Dark Water" hat dies leider nicht geschafft.
Wegen einer gut spielenden Jenniffer Connelly gibt´s von meiner Seite schon einmal generell einen Punkt. Den zweiten Punkt gibt´s für eine gut gestylte Atmosphäre, die eigentlich eingangs mehr versprochen hat, als der Film letztlich halten konnte. Damit gesellt sich "Dark Water" zu cineastischen "Perlen" wie "White Noise" - und ist damit in bester Gesellschaft.
Dos punctos. ;-)