Eigentlich hätte ich mir die Ami-Version von "Dark Water" gespart, wenn mich Jennifer Connelly nicht in "Haus aus Sand und Nebel" so begeistert hätte. In diesem Film gibt die Gute eine leicht schizophrene Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter ein Apartement in einem NewYorker Plattenbau bezieht. Neben Umzug gibt's noch andere Unanehmlichkeiten wie Kampf ums Sorgerecht, kauzige Hausmeister, Schimmel in der Bude und Geister...
Und wieder ein Remake der "Original ist besser"-Kategorie, auch wenn Regisseur Walter Salles gänzlich anderen Ansätzen folgt. So spielt klassischer (Haunted-House-)Horror eine eher untergeordnete Rolle, der Fokus liegt eher auf der Mutter-Tochter-Konstellation. "Dark Water" ist daher mehr Familien-Drama mit Mysterie-Einschlag und bedient sich nur am Rande des gepflegten Grusels im Stil eines "The Ring".
Connelly spielt gut, aber die Rolle der Mutter ist nicht wirklich dankbar. Apathisch lässt sich Mama Dahlia durch die Geschichte treiben und vermag kaum Akzente zu setzen. Das macht dafür eine recht gute Kamera-Arbeit, auch wenn diese nicht an der Güte des Originals herankommt. Gespart wurde auch beim Finale, das für das westliche Publikum nun wesentlich eingängiger und versöhnlicher angelegt wurde und auch optisch Nakatas Version nicht mal im Ansatz Paroli bieten kann.
Schlecht ist der Film nicht, das verhindert schon der sorgsame Cast. Wer eine leicht verschreckbare Freundin hat, kann sich mit diesen Grusel Light ohne Herzkasper-Gefährdung einen DVD-Abend vertreiben, aber für'n richten Grusel oder ein richtiges Drama taugt "Dark Water" halt nicht.