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Wie oft musste ich in der letzten Zeit schon Titel wie „Grudge“ und „Ring“ zum Vergleich heranziehen. Aber ich kann nichts dafür, denn Hollywood setzt nach wie vor auf Geisterkinder und „Dark Water“ knüpft kompromisslos daran an. Glücklicherweise können aber sympathische Darsteller und ein schön trister Background dazu verhelfen, dass dieser Mysterythriller nicht komplett in dunkle (Film)Gewässer abtaucht.

Das ist aber auch eine schmierige Bruchbude, in die Dahlia mit ihrer kleinen Tochter Ceci umzieht. 900 Dollar soll das zweifelhafte Vergnügen kosten? Die müsste man mir aber dazugeben, wenn es schon beim Einzug von der Decke tropft und in der Wohnung über mir auch noch ein Kind auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist.
Das 1967 erbaute Gebäude erweist sich aber gerade deshalb als stimmungsvolle Kulisse für den wasserorientierten Spuk.
In der ersten halben Stunde bekommt man einen Einblick vom Zusammenspiel zwischen Mutter Jennifer Connelly und Naturtalent Ariel Gade. Ganz süß, aber nicht kitschig, was auf die darstellerisch überzeugenden Leistungen beider zurückzuführen ist.
Etwas spannender wird es erst, als Cecis imaginäre Freundin Natasha auftaucht und überall vermehrt Wasser austritt.
Zunächst vermutet man eine fiese Intrige des Ex-Mannes und fühlt sich eher wie im Krimi, denn Gruseleffekte oder Hinweise auf übernatürliches Treiben finden sich seltener. Etwas Spuk in der Waschküche, ein paar ansehnliche Vogelperspektiven vom Dach des Gebäudes (was sich später als Ausgangspunkt allen Übels herausstellt) und jede Menge Wasserhähne mit schwarzem Wasser. Kein Grund sich vor Entsetzen im Sessel zu verkriechen, aber es reicht für kurzweilige Unterhaltung.

Die Spannungskurve wird gemächlich angezogen, eine unheilvolle Stimmung umgibt das Geschehen von Beginn an. Man erwartet gegen Ende natürlich einen großen Knall, der sich aber als kleine Enttäuschung entpuppt, da man die Auflösung aus oben erwähnten Streifen bereits kennt.

Neben der hübschen Connelly und der natürlich spielenden Ariel Gade finden sich in den Nebenrollen bekannte Gesichter, die den Streifen schon fast schmücken. John C. Reilly amüsiert als flapsiger Vermieter, Dougray Scott gibt mal wieder den Fiesling und Tim Roth übernimmt die Rolle des sympathischen Anwalts.

Am Ende des Streifens hat man nichts dazugelernt, man hat aber auch nicht seine Zeit vergeudet. Wer also bei – ich erwähne die Titel jetzt nicht noch mal – schon seinen Spaß hatte, wird bei „Dark Water“ nicht enttäuscht werden.
6 von 10 Punkten

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