Nach "Montana Sacra" und "El Topo" wirkt Alexandro Jodorowski's "Santa Sangre" ziemlich angepasst. Offenbar hat auch er verstanden, daß mit allzu abstrakten Werken, kein Geld mehr an der Box-Office zu machen ist...
Deshalb ist sein bislang letztes große Werk auch bedeutend verdaulicher ausgefallen, was aber nicht heißt, daß "Santa Sangre" ein Heimatfilm für Lateinamerikanische Gastarbeiter ist. Gut, der Film geht was Story und Handlung anbelangt besser rein, doch eine wohldosierte Prise an "verkehrter Welt" und Surealismus, sind unverkennbar und stetiger Begleiter. Hinzu kommt, daß Dario Argento's Bruder - Claudio, Jodorowski's Werk produziert hat und wer dessen Vorgeschichte kennt, der weiss, daß Gewalt und Blut eine entsprechende Rolle darin spielen werden. Tatsächlich lassen sich Elemente eines Giallos in "Santa Sangre" nicht von der Hand weisen -der überaus brutale und blutige Mord an der tätowierten Ehebrecherin hätte der Meister selbst nicht besser inszenieren können, dennoch ist der Film in erster Linie ein Drama, voller Trauer und Schmerz. Jodorowski erzählt dies in außergewöhnlich farbenfrohen Bildern und zeigt einmal mehr, daß ein Film mehr als nur bloße Unterhaltung sein kann.
Cineasten und solche, die ein Faible für den besonderen Film haben, werden mit "Santa Sangre" bestens bedient!