Das erste, was ich von dem Film sah, war ein kurzer Bericht in einer Kinozeitschrift. Mich überraschte die 18er Freigabe, obwohl geschrieben wurde, das es sich um eine Komödie handelt. Schien kein allzu großer Erfolg gewesen zu sein. Hier bei uns (Stadt mit rund 100.000 Einwohner) schaffte er es nichtmal ins Kino.
Jahre später kam ich endlich mal in den Genuß, eine ungekürzte Nachtwiederholung im Fernsehen zu sehen. Mann, da hatte ich bis dato echt was verpasst.
Es werden einige Tage des Gangsters Junior gezeigt, dessen vollständiger Name nur einmal am Rande erwähnt wird und der völlig skrupellos kleinere Raubzüge macht, eine naive Nutte kennenlernt, mit der er zusammenzieht.
Nicht nur die Titelmusik, Norman Greenbaums Evergreen „Spirit in the Sky“ bleibt einem auch nach dem Film länger im Gedächtnis: viele der schrägen Szenen und Dialoge lassen einen Tage später noch grinsen und das Wort „skuril“ beschreibt es treffend.
Einfach göttlich sind Unterhaltungen wie die, als Junior schwer verletzt zu seiner Frau nach Hause kommt und sie um eine Nadel und Garn bittet, um seine Wunde zu nähen und er antwortet auf ihre Frage, was denn passiert sei:
„Jemand hat mich mit einem blauen Toyota überfahren.“
„Aha...ich dachte mir schon, das es so etwas war.“
Schwarzer, bisweilen bitterböser Humor kommt etwa zum Einsatz, als die Polizisten am Anfang über die Tatsache lachen, das Krishnas wohl einfach so „abkratzen, wenn man ihnen den Finger bricht“, währen zwei Krishna-Brüder weinend neben der Leiche hocken.
Auch die namenhafte Besetzung ist sehr gut ausgewählt und passt sehr gut zu der gesamten Schrägheit des Films, allen voran Alec Baldwin als gewissenloser Junior, Jennifer Jason Leigh als naives Liebesmädchen und natürlich Fred Ward als gebißtragendem, alternden Detective, der sich nicht kleinkriegen lässt.
Nebenbei sei noch erwähnt, das der Film seine 18er Freigabe tatsächlich verdient hat.
Eine klare Empfehlung meinerseits.
Jetzt werde ich mir nochmal das obergeile „Spirit in the Sky“ reinziehen