Review

"Die Meute" ist ein richtig schön nostalgischer (1977), aber sehr effektiver und sehenswerter Beitrag zum Thema Tierhorror. Einer der besseren Filme des Genres, denn anstatt von Ratten, Schnecken oder gar Regenwürmern geht die Gefahr von etwas viel realistischerem, des Menschen bester Freund - den Hund - aus.

Sea Island, eine ruhige Insel ohne großen Tourismus. Ein paar Bewohner, über die Insel verstreut. Panorama, ein Pferd grast. Plötzlich schrickt es auf - gallopiert davon. Kurz drauf sieht man Hunde hinterher jagen, dem Kadaver des Pferdes missen die Bewohner noch keine so große Beachtung bei. Keiner weiß das die streunenden Hunde sich ob Fleischmangel zusammengerottet haben und beginnen größere Tiere zu reißen - noch. Denn bald schon werden die ersten Menschen attackiert. Familienvater und Hauptperson Jerry ist der erste dem Zweifel auftreten als sein Hund von einem unnatürlich aggressivem Wildhund angegriffen wird. Die Situation eskaliert dann soweit das sich die Überlebenden ebenfalls zusammenschließen und einen Plan ersinnen müssen sich des 15 köpfigen Rudels zu erwehren.

Wie gesagt sehr guter Tierhorror, das liegt vor allem an der Thematik, welche zudem noch sehr spannend und atmosphärisch dicht umgesetzt wurde. Bereits der Vorspann deutet die intensive Stimmung an die einen noch erwartet. Vor allem die zahlreichen Attacken der Tiere tragen enorm viel bei. Die Tierdressur ist fabelhaft, vor allem bei dem Angriff auf die Frau im Auto wird dermaßen Stimmung gemacht, da kommt keine Schnecke im Salat ran! Nahaufnahmen von Zähne fletschenden, sabbernden Mäulern, Pranken die durch die Scheibe hauen, Slow-Motion Effekte wie bei "Maniac" - nur das hier u.a. ein Hund auf die Motorhaube springt - echt klasse. Zwar gibt es auch im Rudel kleinere oder harmlose Tiere wie Collie oder Dalmatiner die nicht so bedrohlich wirken, aber im ganzen kommt schon ein mulmiges Gefühl auf.

Die Effekte sind kaum blutig, ihre Wirkung trotzdem in keiner Weile verfehlend. Leider bleiben manche Figuren etwas seelenlos, wobei aber der Hauptcharakter Jerry sympathisch herüber kommt. Auch der übergewichtige junge Mann, dem sein Vater eine Prostituierte mit ins Wochenende gebracht hat, gefällt. So kann man sich mit diesen schon identifizieren, bangt mit. Vor allem die letzte halbe Stunde ist nochmal was die Atmo angeht sehr gut geworden. Es gibt viele gut gefilmte Attacken, auch viele Zeitlupeneffekte - was ich persönlich sehr schätze; woanders waren sie ähnlich stimmig, man denke an "Maniac" oder "Nacht der reitenden Leichen". Hier ist die Horrorstimmung anders, bedrohlicher. Wenn auch der Film sich aufgrund seiner leichten Story manchmal etwas zieht.

Wenn man aber das Produktionsjahr 77 sowie Vergleiche zu anderen Tierhorrorstreifen zieht, dann kann man schon mehr als zufrieden sein.

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