Nur eine von gleich vier verschiedenen Produktionen auch aus unterschiedlichen Studios, mit derer Yukari Oshima als eine der ehemaligen Aushängeschilder des Female Fighting Filmes nach einer (kurzen) Pause in den Philippinen zurück nach Hause, also nach HK bzw. Taiwan als finanziell günstigerer Ableger zurück gelockt wurde. Oshima, die vor allem im Ausland massiv und neben der vorübergehend inaktiven Michelle Yeoh und Cynthia Khan nicht bloß in den USA, UK und natürlich auch in Deutschland bspw. offensiv (in den Videothekenregalen und bei den privaten Abspielsendern) gefragt war, sondern gerade auch in den Philippinen als 'Cynthia Luster' populär, hatte sich dort vermehrt als schlagkräftiges Zugpferd und so dem zweiten Karriereweg verdient. Der Lockruf zurück erfolgte mit einem kurzen Aufbäumen des gemeinen Actionfilmes, in der die (wenigen) größeren Beiträge auch noch einmal kurz das Licht des Kinoscheinwerfers erblickten, ansonsten aber nur die letzten Kräfte umsonst und bis zum endgültigen Abschalten der Reserven kurz nach der Jahrtausendwende mobilisiert:
Der japanische Kleidertycoon Sazaki Giro [ Chao Chi-Yun ] beauftragt jeweils Kay Chen [ Ku Feng ] von der Sunrise Clothing Company und Brian Kao [ Tai Bo ] von Kao's Clothing Company mit einem Großauftrag, allerdings mit Hintergedanken, die eine Rache wegen dem Tod an seinen Vater miteinbezieht. Beide Händler wiederum gönnen dem Anderen das Angebot sowieso nicht, weswegen sie jeweils einen Auftragskiller auf die Stofflieferanten des Gegenübers ansetzen, 'The Rose Killer' Bing-Bing [ Yukari Oshima ] und 'The Devil' Tiger, der das Geld für die Versorgung und Pflege seiner von Wendy Cheng betreuten Eltern braucht. Bald mischt auch noch Kays rechte Hand Charles Shih [ Ngai Sing ] im Treiben des allgemeinen Tötens mit, während Wendy tiefe Gefühle für Tiger hat, diese aber mit seiner Mentorin Bing-Bing verbandelt ist.
Bei Oshima selber sollte der 'Ehrenglanz' des Lichtspieleinsatzes (im leeren Haus) erst später mit den sowieso offensiv ausgestatteten Leopard Hunting (1998) und Golden Nightmare (1999), zwei der sogenannten Blockbuster aus dem dennoch von vornherein als B-Picture betrachteten und auch so aufgenommenen Bereich erfolgen, von den 1997 veröffentlichten Filmen hat auch keiner einen Außeneinsatz und damit auch keiner einen Ruf, weder einen guten noch einen schlechten, wobei der hier vorliegende Challenge im Grunde in Sachen Reputation noch der Einäugige unter den Blinden ist.Trotz in der Handlung angegebenen Schauplatz Hongkong eine sichtbar taiwanische Produktion, von dem Fast-Neuling Wong Kwan nach seinem ebensolch unbekannten Debüt Eastern Kung Fu God (1995) geschrieben und (zumindest noch auf Film und noch nicht Video) gedreht. Bei Challenge selber ist kein Drehbuchautor verzeichnet, offiziell zumindest nicht, merkt man auch nicht wirklich einen und ist vergleichbar zu den umliegenden Produktionen von Oshima wie dem Super Cops (1997) oder auch dem Tiger Angels (1997) das Skript und schon auch die Prämisse horrend und obskur schlecht.
Statt den üblichen Waffen- und oder Drogenhändlern oder anderen kriminellen Ungeziefer treten hier zwei Kleidungsfabrikanten (!?) im Kampf gegeneinander und gegenüber an und dies auch mit Schandtaten, gedungenen Auftragskillern und anderer gemeiner Hinterlist. Auf die Idee muss man allerdings erstmal kommen, zudem wird auch noch ein Racheplot in der Eröffnungsszene gesponnen, mit 15 Jahre Wartezeit und wo man eingangs noch nicht weiß, wer nun Rächer und wer Opfer ist. Der Plot mit dem aus dem Nichts und von jetzt auf gleich angeheuerten 'Profikiller' hat auch so seine narrativen Glanztaten, die man gar nicht so recht in Worte fassen kann, um sie adäquat zu beschreiben und immerhin gibt man dem Ausputzer noch drei Lehren für die zukünftige Karriere (des professionellen Tötens von Stofflieferanten!?), nämlich die folgenden Regeln mit: “Don't ever kill good people. Don't ever kill for free. No emotions should be involved.“ Wie im schlechten Triadenfilm werden anschließend mehrere Mordaufträge begangen, mit der Pistole auf offener Straße und ebenso offen im Restaurant, und mit der Messerkette im Hinterhof sowie dem abgebrochenen Flaschenhals auch in der eher ärmlichen Umgebung einer Seitenstraße umgesetzt; einige Gewaltsprengsel und später auch anderthalb Shootouts in Abbruchruinen und schmierigen Parkhäusern sind durchaus vorhanden, wobei das gesamte Milieu und das Szenario ja sowieso niederträchtig und moralisch abfällig ist.
Immerhin ist der Plot hier zwar albern, die Dialoge auch abgrundtief und dramaturgisch alles sowieso ungeschickt — manches wird mit Voice Over behandelt bzw. hörbaren Gedanken der Beteiligten, und eine unglückliche Dreiecksbeziehung zwischen 'The Devil', 'The Rose Killer' und Wendy, der aufopferungsvollen Pflegerin der Eltern vom 'The Devil', die dann auch mal als Nacktfrosch und dennoch abgewiesen in seinem Schlafzimmer steht, ist grauselig — aber es ist zumindest auf Ernst getrimmt und nicht noch zusätzlich mit Klamauk angereichert. Die Actionszenen sind aufgrund mehrerer fähiger Leute vor der Kamera und Choreograf Chan Man-Wa eingangs ganz solide bis ordentlich, lassen ab der Hälfte des zunehmend sentimentalen Geschehens nicht nur quantitativ nach, sondern sind auch bald im Zeitraffer gehalten und final mit einem dicklichen und männlichen Stuntman statt (der möglicherweise verletzten) Oshima umgesetzt.