Aquarius - Theater des Todes (1987)

Review

von Frank Trebbin

In der Maske des Wassermanns schleicht sich ein Unbekannter in die Proben eines Musicals und läßt die Bühnenmorde des ungewöhnlichen Stücks zu grausamer Wirklichkeit werden. Schon bald müssen die Schauspieler auch merken, daß sie in dem Theater eingesperrt worden sind und Telefonleitungen nach draußen nicht mehr funktionieren. So hat der Mörder freie Bahn und setzt ein blutiges Treiben in Gang, dem niemand entkommen kann.

Recht spannend wird hier das aus „Theater des Grauens“ und „Im Rampenlicht des Bösen“ bekannte Bühnenmilieu mit der Wer-ist-der-Nächste-Spannung des modernen Body-Counts verknüpft. Daß hierbei Michele Soavi, der sein Handwerk bei Dario Argento und Lamberto Bava gelernt hat, in die gleichen dramaturgischen Fallen läuft, wie bereits etliche Stalk’n-Slash-Regisseure vor ihm, liegt sicherlich an dem begrenzten und nicht gerade sehr neuen Thema. Dafür gibt sich Spielfilmdebütant Soavi aber auf der visuellen Ebene alle Mühe, die dünne Geschichte mit Licht- und Farbenspielen zu verbessern. Die Schraube des Darstellbaren an Blut und Gewalt ist auch für italienische Verhältnisse noch weiter angezogen worden, was zur Folge hatte, das von „Aquarius– Theater des Todes“ zwei Produktionsfassungen mit unterschiedlich detailreichen Szenen gedreht wurden. Dem deutschen Zuschauer bleibt jedoch wie üblich das in diesem Fall sehr hohe Maß an Blut und Gewalt vorenthalten, weil man erstens auf die harmlosere Fassung zurückgegriffen hat und diese zweitens aber trotzdem noch geschnitten hat. Die UK-Version beruht auf der härteren OF, ist aber leicht gekürzt. Wer „Aquarius– Theater des Todes“ uncut und superhart sehen möchte, braucht entweder das australische Video oder die japanische Laserdisc. Mit David Brandon, Barbara Cupisti, Robert Gugorov, Martin Phillip u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin