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1987 gab Michelle Soavi sein Regiedebüt ab und erhob sich damit aus dem Schatten seines Hauptlehrmeisters Dario Argento. Unter die Arme griffen ihm dabei George Eastman ( The „Maneater“ himself) als Drehbuchautor und Ein-Mann-Filmarmee Joe d’Amato.

In einem Theater ist der Teufel los. Nachdem sich dort ein geisteskranker Killer eingeschlichen hat und somit die Proben zu einem Musical grauenvoll unterbrach, wollen die übrigen Darsteller nur noch das Theater verlassen. Der mediengeile Regisseur lässt aber lieber das Theater zusperren, um die Proben fortzusetzen und so die Publicity mitzunehmen. Ein fataler Fehler, da der Killer noch lange nicht genug hat.

Trotz seiner nicht zu übersehenden Argento Momente in Sachen Bild und Ton ist der Film eher Slasher als Giallo, kann aber mit einigen netten Kamerafahrten und Einstellungen gut gefallen. Im Gegensatz zu vielen amerikanischen Genrekollegen hat der Film nicht die typischen Teenies als Metzelvorlage, sondern nimmt sich hier eine Theatercrew vor, die anderes als Ficken und Saufen im Kopf hat, wenn auch nicht unbedingt Klügeres. Und obwohl sich der Film von daher etwas abkapselt und zusätzlich den schönen Italocharme versprüht krankt der Film inhaltlich leider gewaltig.

Die einzelnen Handlungselemente sind teilweise sehr unlogisch aufgebaut. So würde wohl kein klar denkender Mensch auf die Idee kommen in eine Klapse zu fahren, um sich dort den Fuß untersuchen zu lassen. Welches LSD Präparat aber Soavi dabei beflügelt hat dem Killer die wohl dämlichste Maske der Filmgeschichte zu spendieren, bleibt schleierhaft. Man kann den Killer mit dem überdimensionalen Eulenkopp einfach nicht ernst nehmen. Erst im überlangen Showdown schafft es Soavi dank gelungener Bildkompositionen den Killer, trotz dämlicher Maske, ins rechte Licht zu rücken. Wenn er dann einfach so dasitzt von seinen toten Opfern umgeben, eine Katze streichelnd und zu seinen Füßen der rettende Schlüssel liegt, dann hat das schon Atmosphäre und wurde vor allem richtig gut mit der Kamera eingefangen. Letztendlich gewinnt der Film dadurch sogar gewaltig, denn vorher ist die Ausleuchtung und die Kameraarbeit zwar nicht schlecht, schafft es aber nicht wirklich Spannung aufkommen zu lassen.

Die Schauspieler sind derweil alle austauschbar und sehr eindimensional, die Handlung wirkt über große Strecken zu sehr inszeniert und der Soundtrack (Musical) nervt gewaltig. Zur Entschädigung werden aber in der ungeschnittenen Fassung einige blutige Morde serviert, die es in sich haben (Luke, Bohrer). In einer kleinen Nebenrolle ist übrigens Regisseur Soavi selbst zu sehen. Er spielt den jungen Cop, der im Auto vor dem Theater sitzt.

Fazit: Optisch schöner Slasher mit unverbrauchtem Ambiente, der vor allem zum Ende hin mit tollen Bildkompositionen aufwarten kann, aber an einer dummen Story krankt. Für Horrorfreunde aber sehenswert.

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