Review

Die Kritik beruht auf der ungeschnittenen DVD-Fassung von CMV mit hervorragender Bild- und Tonqualität, erschienen als Re-Pack in einer auf 84 Exemplare limitierten Hartbox von ´84 Entertainment!

"Aquarius - Theater des Todes" - auch bekannt unter den Titeln "Deliria" und "Stage Fright" ist ein italienischer Slasher aus dem Jahre 1987 und das Debut von Regisseur und Schauspieler Michele Soavi, dem ehemaligen Second-Unit-Director diverser Filme des großen Dario Argento.

Viele namhafte Größen des italienischen Horrorfilms waren an diesem Film beteiligt, unter anderem Joe d´Amato als Produzent und George "Man Eater" Eastman, der das Drehbuch verfasste. Simon Boswell, der bereits für Argento komponierte, sorgte für den Soundtrack.

Der Film wurde 1987 auf dem Festival des phantastischen Films in Avoriaz mit dem Grand Prix ausgezeichnet.

Doch diese Auszeichnung und die Beteiligung bekannter Genre-Größen sind noch lange kein Qualitätssiegel, denn "Aquarius" ist nicht annähernd das, was man von einem Schüler Argentos erwarten könnte.

Die Handlung ist simpel gestrickt und in wenigen Sätzen erzählt:

Ein entflohener Massenmörder findet Unterschlupf in einem Theater, wo gerade die Proben zu einem Musical laufen. Nach der Ermordung einer Darstellerin wollen die anderen Schauspieler aus dem Theater fliehen. Doch der ehrgeizige Regisseur lässt das Theater verschließen und weiter proben - ihm ist die blutige Publicity für sein Stück gerade recht. Ein fataler Fehler, denn dem Killer fallen weitere Mitglieder der Truppe zum Opfer, bis nur noch die junge Alicia übrig ist. Für sie beginnt ein gnadenloser Kampf auf Leben und Tod...

Liest sich verheissungsvoll, ist aber spannungsarm und sterbenslangweilig inszeniert.

Der erste Mord lässt 20 Minuten auf sich warten und ist wie die meisten anderen Morde im Verlauf der Handlung trotz der ungeschnittenen Fassung nur angedeutet und wenig spektakulär ausgefallen. Es gibt zwar eine Enthauptung und ein Körper wird in der Mitte durchtrennt, doch explizite Szenen sollte der Zuschauer nicht erwarten. Einzig und allein die Tötungen mit einer Bohrmaschine und einer Kettensäge sind zwar nicht originell, aber zumindest blutig umgesetzt.

Die wenigen Höhepunkte lassen sich an einer Hand abzählen, der Score von Simon Boswell zählt genauso dazu wie eine zitierte Kameraeinstellung aus Argentos Giallo "Tenebre" und die Hommage an Hitchcock´s Duschmord-Szene aus "Psycho", eine der wenigen Augenblicke von "Aquarius" die ansatzweise Spannung und Dramatik aufbauen.

Michele Soavis Werk krankt an seiner Unglaubwürdigkeit und Unlogik, der negativste Aspekt ist jedoch das Fehlen jeglichen Motivs des Killers.

"Aquarius" ist das beste Beispiel für den Niedergang des italienischen Kinos Ende der 80er Jahre und der Beleg dafür, dass Jury-Auszeichnungen heutzutage keinen Pfifferling mehr wert sind.

2 von 10 Punkte und Vorhang zu!

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