Als damals 2001 erste Plakate von "Shaolin Soccer" hierzulande erschienen und ich dieses trashige Aussehen erst als sehr abschreckend empfand, wusste ich, dass ich diesen Film wohl nicht im Kino bestaunen würde. Wie ich später beim beäugen der DVD aus der Videothek meines Vertrauens feststellte: Kein Fehler.
Der Film strotzte damals geradezu vor typisch fernöstlichem, übertriebenem Humor. Ich konnte mir einfach kein Lachen herauszwingen und war für's erste bedient bzw. abgeschreckt.
2005, der Name "Kung Fu Hustle" ist in diversen Internet-Foren in aller Munde. Böse Zungen reden von dem "üblichen Japano-Humor", der mal wieder gnadenlos übertrieben sei.
Ich muss zugeben, dass ich dem Ganzen doch viel Richtigkeit zusprach, auch ohne den Film gesehen zu haben, da ich mir schon genau vorstellen konnte, wie die Sache ablaufen würde.
Noch immer gezeichnet von meiner damaligen Begegnung mit Stephen Chow wurde ich förmlich in den Film gezerrt, da ich mir eher noch "Sahara" antun wollte.
Nun denn, einmal drin gab es keinen Weg mehr zurück und ich war wohl nicht der Einzige, der vor diesem Film Angst hatte.
Das Ganze beginnt - wie könnte es auch anders sein - in irgendeiner anonymen Polizeistation, die gerade von der berüchtigten "Axt-Gang" (bin ich der Einzige, der diesen Namen mehr als beknackt findet ? Man möge mir verzeihen, wenn er zum Humor des Films gehört) aufgemischt wird. Beamte fliegen durch die Gegend und später taucht sogar eine ganze Armee von Axt-Gangstern auf, vor denen sich der Anführer der Bande noch eine kleine Gemeinheit mit der kurz zuvor nett freigelassenen Kimono-Dame erlaubt. Jaja, ich musste kurz laut auflachen und erntete einige böse Blicke. Anscheinend habe ich einen derart verkorksten Humor, dass ich nur in den unwitzigsten und morbidesten Szenen lache.
Kurze Zeit später kommt auch schon die Hauptszenerie ins Spiel. Ein theaterähnlich aufgemachter Wohnblock im Asiatenstil. Überall Wäscheleinen, Tontöpfe, rumhüpfendes Geflügel und natürlich reichlich skurrile Charaktere. Da wäre die Vermieterin, die den ganzen Laden schmeißt und (gewollt) wie eine Reinkarnation Satans daherkommt, der tänzelnde Tucken-Friseur mit mehr Schlitz als Auge, dann natürlich noch der Mann Satans, der das typische Emanzipationsopfer mimt und noch eine Vielzahl anderer Figuren, die es hin und wieder auch mal schaffen witzig zu sein.
Der eigentliche Plot des Films beginnt erst, als Hauptprotagonist Sing seinen fetten Freund, der sich als eingefleischtes Mitglied der Axt-Gang ausgibt, zum eben erwähnten, leicht homosexuellen Friseur bringt und reichlich Eindruck schinden will, indem er seinen gigantischen, mit Äxten bemalten Freund vorführt. Doch schon nach einigen Schlägen auf's Maul, welche von der Bare-Knuckle-Oma bis hin zum Arni-Jüngling in typischer Manier ausgeteilt werden, taucht die Axt-Gang auf und will mitmischen.
Sing scheint seinem Traum, der Mitgliedschaft bei den Äxtlingen, zum greifen nahe ...
Wie vielleicht bemerkt, sagt mir der übertriebene und schon fast kindische Humor des Films garnicht zu. Das liegt nicht daran, dass ich mich als Monty Python-Fan nicht gerne mal dem vollkommenen Schwachsinn hingebe, sondern viel mehr, dass ich stets Parallelen zu gewissen Herren wie Mel Brooks oder Leslie Nilson entdecke und mir das Ganze schlicht wie ein billiger, mit einigen Computertricks garnierter Mix aus Tarantino-Gekloppe und einigen Happen Humor, vorkommt. Wenn dann noch solche "Kampftechniken" wie "Buddhas Hand" zum Einsatz kommen, kann ich mich nur noch an Szenen wie dem Messerwurf erfreuen und muss sagen, dass diese Art von fernöstlichen Spässchen nichts Halbes und nichts Ganzes sind. Zu wenig Schwachsinn um den Zuschauer damit zu überwältigen und womöglich Lachkrämpfe auszulösen, und zu wenig Handlung um mit dem Humor an einigen Stellen etwas ausbügeln zu können.
Die Tatsache, dass manche Filme sich nicht zuordnen lassen wollen, nutzen viele Regisseure um vollkommen progressive und geniale Meisterwerke zu schaffen, doch der Herr Chow hat hier ganz klar versagt.