Eine bisher unbeschadet gelassene Wohnsiedlung wird auf einmal durch Verschulden des Herumtreibers Sing [ Stephen Chow ] zum wildumkämpften Schauplatz, die Bewohner müssen sich gegen die Axe Gang erwehren…
Der sehnsüchtig und verheissungsvoll erwartete Nachfolgefilm von SHAOLIN SOCCER ist eine überbordende Effektbombe, bei dem die Übertreibungen von der Geschichte her an der Tagesordnung sind und die ganze Handlung mehr ins Reich des Phantastischen schieben.
Trotzdem wird gerade noch genug Bodenhaftung gefunden, um auch die kleineren Szenen herüber zu transportieren, die abseits von der CGI – Wucht dem Film zur wahren Wirkung bringen.
Optisch wurde der Film ins Reich der 30er Jahre gelegt, die Location samt den anwesenden Akteuren schaut direkt wie aus einem Shaw Brothers Film aus, weiterhin wird auch kräftig Tribut gezahlt an die 70er Jahre Kung Fu Filme mit Bruce Lee und Konsorten.
Anstatt einer puren Hommage werden Einflüsse aus amerikanische Cartoons und japanischen Mangas in grossen Dosen miteingemischt; bereits nach den ersten Minuten ist deutlich, dass hier alles passieren kann.
Genau das wird auch präsentiert, die Folge ist eine unerwartete und deswegen sehr interessante Szenenabfolge ohne wirkliche Struktur, dafür mit viel mehr Eyechatching.
In den ganzen Bombast von herumwirbelnden Menschen und durchschlagenen Gebäuden werden allerdings die Lacher etwas ausser Blickfeld gelassen, ein wirklich lustiger Film ist KUNG FU HUSTLE nicht.
Einige Szenen reizen durch die comichafte Übertreibung und den puren Irrsinn ihrer Aktionen, andere gehen wieder rum den simplen Slapstickweg und werden dadurch gelungen. Allerdings sind auch einige bekannte und längst abgeschrittene Witze dabei, die längst nicht mehr wirken.
Ob das überhaupt das Ziel sein sollte, wird nach einigen gewalttätigeren Szenen und den ersten Toten etwas fraglich, Hustle ist deswegen noch kein ernster Film, aber die spritzige Leichtigkeit eines SHAOLIN SOCCER ist das nicht mehr.
Bei den Kampfszenen courtesy of Yuen Woo Ping wird zumeist hyperkinetisch gefilmt, wobei Wirework noch das simpelste Mittel ist.
Es werden aber auch einige wenige kleine, normale Schlagabtausche eingereicht, zwischen Chow und Bruce Leung am Ende zum Beispiel, wobei man bei dem überzeugenden Anblick sich manchmal eine andere, ruhigere Art von Film wünschen würde.
Sowieso sollte das nächste Werk sich einige Überlegungen machen, welchen Weg man einschlagen soll. Eine weitere Steigerung scheint fraglich, das Limit an technischen Overkill dürfte hiermit erreicht sein.
Optisch und auch akustisch so herausragend dürfte es allerdings gerne weitergehen.