Review

Die speziellste Gang der Welt

„Colors“ zeigt sowohl die Welt der Gangs, der verschiedenen Hautfarben als auch die der Polizei von Los Angeles Ende der 80er absolut authentisch und packend: Sean Penn und Robert Duvall als unterschiedliches Cop-Couple zwischen Bandenkriminalität, hochkochendem Hass und aufbrausendem Temperament…

Ein Brennofen

Weit mehr als „nur“ eine Momentaufnahme, ein Zeitdokument, ein Einblick in die Polizeistreifenarbeit als auch den Gangalltag. „Colors“ kombiniert diese Farben, Formen und (Un-)Sitten zu einem einmaligen L.A.-Gemälde. Dazu das ungleiche Duo Duvall/Penn, das Seinesgleichen mit diesem Understatement sucht. Der harte Gangsterrapsoundtrack war zu dieser Zeit noch sehr speziell und besonders. Das Ende ist zwar absehbar, dennoch nimmt das wenig seiner Bitterkeit und Epik. „Colors“ spricht einige unangenehme Wahrheiten aus. Und er gewinnt durch die vergangenen Jahrzehnte samt Gang- sowie Polizeibrutaliäten nochmal mehr an Impact und Intensität. Manchmal wirkt das vielleicht eher wie ein TV-Film. Die eigentliche Geschichte wird überkompliziert. Doch von seiner Größe und Aktualität, seinem Mut und seinem Zunder kann und soll das nicht ablenken. Vor allem Penn und Duvall machen das wie gesagt großartig, unterschiedlich und sind alleine schon das Eintrittsgeld wert. Ohne „Colors“ hätte es weder „Training Day“ noch „End of Watch“ je gegeben. Und trotz all seiner Farben viel eher voller Grautöne - und… Hoffnung?! 

Fazit: der Polizeialltag wurde selten, vielleicht nie, besser dargestellt. Mit tollen Darstellern, authentischer Streetaura und knalligem Rot - egal ob Bandanas, Nike-Shirts oder Blut. Regisseur Dennis Hopper hat sich hier wirklich Gedanken gemacht und mit den Themen auseinandergesetzt!

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