Review

Los Angeles: Verfeindete Jugendbanden liefern sich Straßenschlachten. Als die Situation zu eskalieren droht, wird eine Spezialeinheit der Polizei verstärkt auf Streife in den Ghettos geschickt.
Der erfahrene und kurz vor seiner Pensionierung stehende Polizist Hodges (Robert Duvall) bekommt den jungen und aufbrausenden Cop McGavin (Sean Penn), auch "Müllmann" genannt, zur Seite gestellt. Der macht sich schnell viele Feinde unter Banden, die ihn am liebsten Tod sehen würden.

Als ich im Vorspann gelesen habe, dass Schauspieler und Regiesseur Dennis Hopper (Easy Rider, Explodierende Träume) Regie geführt hat, schwante mir Böses. Aber anscheinend ist er hinter der Kamera besser als davor. Denn außer seiner kurzen Rolle in Tony Scotts "True Romance" konnte mich Hopper bis jetzt nicht recht überzeugen.
Aber der Film kann sich sehen lassen. Hier wird dem Zuschauer ein hartes und realistisches Copdrama in den Straßen L.A.`s geboten.

Das Drehbuch wurde ganz gut umgesetzt und hat keine allzu großen Längen zu bieten. Zwischendurch hätte man vielleicht die ein oder andere Szene vorneweg lassen können, vor allem die, die zu arg ins Familienleben der beiden Cops greifen.
Colors hat aber auch sehr spannende Momente zu bieten hauptsächlich dann, wenn die beiden auf Streife gehen.
Die heruntergekommen Ghettos bieten eine schöne Atmosphäre, die Mr. Hopper sehr gut in Szene gesetzt hat. Wenn man das sieht, merkt man die Trostlosigkeit, die in den Ghettos herrscht, richtig an.

Man darf halt, wenn man sich Colors - Farben der Gewalt ansieht, nicht mit einem reinen Gangfilm rechnen. Denn die Bandenkriege dienen im großen und ganzen nur als Rahmenhandlung, die am Anfang und am Ende des Films größere Bedeutung haben.
Im Grunde geht es um die "Beziehung" der beiden Polizisten, die versuchen etwas Frieden in die vorhandene Situation zu bringen. Jeder halt mit seinen ganz eigenen Methoden. Nur leider ist dann da der jeweilige Partner nicht zufrieden.

Actionszenen werden nur kurze aber dafür realistische geboten. Hauptsächlich Shootouts. Da muss ich dann noch einen Minuspunkt vergeben, denn die ein oder andere Actionsequenz hätte man ruhig noch mit reinbringen können. Dann hätte der Streifen vielleicht noch etwas mehr an Härte und Spannung gewonnen.

Robert Duvall (Falling Down, Apocalypse Now) zeigt sich hier von seiner besten Seite. Wenn man ihn sieht, könnte man glauben, er lebt seine Rolle als alternder und mitfühlender Cop auch zuhause aus. Beste Leistung im Film. Aber auch Sean Penn (Dead Man Walking, U-Turn) braucht sich nicht zu verstecken. Er haucht der Rolle des, anfangs sehr arroganten und gewaltbereiten Polizisten Leben ein. Ebenfalls sehr gut. Der Rest braucht sich im großen und ganzen dann auch nicht zu verstecken. Selbst die Gangmitglieder agieren diesmal nicht zu übertrieben wie in manch anderem Ghettoschinken.

Colors bekommt von mir 7 von 10 Punkten. Wegen den guten Darstellern, der guten Umsetzung, den spannenden Momenten und weil es einen schönen Einblick in L.A.`s Armenvierteln gibt.

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