Kaum zu glauben, dass SINGAPORE SLING im Jahre 1990 in Griechenland realisiert wurde...
SINGAPORE SLING basiert auf dem amerikanischen Noir-Klassiker LAURA von Otto Preminger und Rouben Mamoulian.
Es ist wirklich erstaunlich, mit wieviel Liebe zum Detail Regisseur Nikos Nikolaidis diesen Film realisiert hat! Die oft wunderschönen (schwarzweißen) Aufnahmen, der tolle und stets passende Score usw., erinnern meist haargenau an manch unvergesslichen "film-noir“.
Aber: Einzelne Szenen heben sich, natürlich vollkommen bewusst, komplett von den alten/originalen Genrebeiträgen ab.
Ja, da wird zum Beispiel tatsächlich über den Kopf eines (gefesselten) Mannes erbrochen, später in sein Gesicht uriniert... Oder – zu wunderschöner klassischer Musik – ein Mensch ausgeweidet...
Und SINGAPORE SLING bietet noch mehr solcher "schockierenden“/unerwarteten Szenen. Aber, genauso wie über die Story, möchte ich nichts (mehr) verraten!
Nikos Nikolaidis gehört für mich übrigens ganz eindeutig zu den besten Regisseuren überhaupt. Fast alle seine Filme sind künstlerisch und/oder inhaltlich schlicht beeindruckend, meist herrlich "anders“.
Leider wird dieser phantastische Film bestimmt nur wenigen Zuschauern gefallen...
Für einen typischen film-noir-Liebhaber dürfte ein Teil des Inhalts von SINGAPORE SLING definitiv zu „extrem“ sein. Ein typischer Exploitation-Fan dürfte dafür mit dem "Style“ des Films kaum viel anfangen können.
Wer jedoch zu den – vermutlich leider sehr wenigen – Filmfans gehört, der diese vollkommen unterschiedlichen Genres schätzt (bezw. lieben kann), muss von SINGAPORE SLING einfach begeistert sein!
Dieser einzigartige Film gehört auf jeden Fall zu den insgesamt 50, die von mir hier ganze 10 Punkte erhalten.