Regisseur Juan López Moctezuma hat uns einst den genialen "Alucarda" gegeben - hier befand er sich beileibe nicht auf der Höhe seiner damaligen Schaffenskraft.
Die Story geht ungefähr so: Pärchen macht Strandurlaub in Mexiko. Die Dame des Hauses ist zunächst noch Malerin und dann Vampirin, wobei die Frau ständig menschliches Blut für ihre Bilder braucht...
Kaum ist der gute alte Jess Franco mal nicht da, so vermisst man ihn schon auf Schmerzlichste. "Mary - Blood Mary" ist Euro-Sleaze, der in Mexiko gedreht wurde - allerdings ohne die notwendige Konsequenz. Das könnte sich in einer verstörenden Story niederschlagen und natürlich in mehr Sex und Gewalt. Leider zelebriert Moctezuma ein Scheckentempo, bei dem man das Gefühl hat, die Zeit würde rückwärts laufen.
So ist "Mary - Bloody Mary" ist einer der ödesten Vampirthriller, den ich je gesehen habe. Es gibt entfernte Anleihen an "Color Me Blood Red" von Herschell Gordon Lewis, aber eben nur Entfernteste. Daher ist dieser Erguss zusammengefasst Mexiko bei schlechtem Wetter, einer nichtssagenden Hauptdarstellerin und einem Drehbuch, das man besser in der Ecke hätte liegen lassen. Auf dem künstlerischen Sektor gibt es sowieso nichts zu vermelden. Wer reininterpretieren will, der kann das wie immer tun - ich erspare mir irgendwelches pseudo-philosophisches Zwischen-den-Zeilen-Gelese an dieser Stelle...
Fazit: Herr Vampir und Fau Vampir auf Urlaubsfahrt. So spannnend wie das kleine Fernsehspiel im ZDF. 2 von 10 Punkten.