Der zum Tode verurteilte Schwerkriminelle und mehrfache Mörder Lee Ray bekommt kurz vor der tödlichen Injektion eine letzte Chance in Form eines Experiments: Stimmt er zu, dass ihm statt des Gifts ein Psychopharmaka gespritzt wird, das seine kriminelle Natur heilen soll, erhält er eine neue Identität. Er stimmt zu. Zunächst deuten vorher nie da gewesene Reue und Schuldgefühle auf einen Wandel hin, doch wenn ihm das Medikament nicht regelmäßig verabreicht wird, treten Störungen auf und der alte Lee Ray kommt zum Vorschein.
Control ist mal wieder eine Nummer mit der ich gar nicht warm werden konnte. Dieses ständige meist wenig motivierte hin und herschalten zwischen Drama und Action, dazu noch ein ganzer Haufen an Nebenhandlungssträngen, die wenig zur Storyentwicklung beitragen und eher aufgesetzt daherkommen. Was interessiert mich denn beispielsweilse, wenn ich so einen Resozialisierungsexperiment einschalte, ob der behandelnde Arzt gerade eine verkappte Dreiecksbeziehung mit Ex und Arbeitskollegin am Laufen hat. Auch die Parts in den Lee Ray zum einen von einem ehemaligen Feind oder dem Bruder des letzten Opfers versucht wird umzubringen. Irgendwie wirkte das ganze als wenn man auf Teufel komm raus noch eine Actionkomponente hinzufügen möchte, die aber so gar nicht mit dem Rest des Films zusammenspielt.
Die Grundstory an sich ist dabei gar nicht so ungeschickt, Aggresionsunterdrückung per Pille dürfte der feuchte Traum eines jeden Strafvollzugsverantworlichen sein, aber hier fehlt an der Umsetzung der letzte Kick. Die Darsteller immerhin leisten gute Arbeit, Liotta und Dafoe tragen den Film recht gut, lediglich Michelle Rodriguez fällt als bekannter Name etwas ab. Wem die Thematik medizinisches Drama liegt kann mal reinzappen, aber gesamt hat Control zu viele Schwächen.
4/10