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Mit „Mathilde“gelang Regisseur Jeunet ein beeindruckendes Drama mit faszinierender Optik,einer bezaubernden Hauptdarstellerin und einer Story,die man sehr aufmerksam verfolgen muß,um nicht den Faden zu verlieren.

Frankreich,zur Zeit des 1.Weltkriegs:Mathilde ist 20 Jahre alt,sie lebt bei Onkel und Tante,spielt Tuba,humpelt,seitdem sie im Alter von 5 an Kinderlähmung litt und – sie will nicht glauben,dass ihr Verlobter Manech im Krieg gefallen sein soll.Sie begibt sich auf eine aufwendige Suche,die sie trotz zahlreicher Rückschläge nicht aufgibt.

Die Suche gestaltet sich als recht kompliziert und etwas verwirrend.Man muß schon recht genau aufpassen zwischen rotem Handschuh,deutschen Stiefeln und den vielen französischen Namen nicht komplett den Anschluss zu verlieren.
Dafür hält uns Audrey Tautou bei Laune,von der wir im Verlauf recht viele Facetten kennenlernen(Wer hat nicht schon einmal dieses Gedankenspiel“Wenn ich bis 10 zähle und das passiert,wird auch das passieren“gespielt).Kindlicher Charme,ein eiserner Wille und die ungebrochene Hoffnung,dass ihr Verlobter noch am Leben ist,zeichnen einen Charakter aus,zu dem der Zuschauer leicht einen Zugang findet und Sympathie aufbaut.

Was den Streifen vor allem auszeichnet,ist seine unglaublich berauschende Optik:Romantische Landschaften in goldgelber Farbe lassen einen förmlich in eine Traumwelt versinken,dessen Höhepunkt sich in der Rückblende auf einem Leuchtturm findet.Auf der anderen Seite sind die Szenarien des Krieges in kalten Graublau gehalten und verleihen den Schauplätzen eine bedrückende Authentizität.
Zudem sind auch die Schnitte und die Rückblenden gut getimt,so dass auch längere Passagen nie langatmig erscheinen.Der zarte und emotionale Score von Badalamenti verstärkt die Intensität der Bilder und das kitschfreie Finale runden diesen gelungenen Streifen ab.
8 von 10 Punkten

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