Der Film hat mir sehr gut gefallen.
Mathilde erinnert in manchen Szenen an Amelie. Das liegt nicht nur daran, dass verschiedene Hauptdarsteller in beiden Filmen mitspielen, sondern auch an den für den Regisseur typischen(?) Rück-/Überblendungen, um die Geschichten/den Charakter der einzelnen Personen näher darzustellen.
Allerdings ist dieser Film wesentlich ergreifender als Amelie. Die Darstellungen des 1. Weltkrieges und die hoffnungslos erscheinende Suche Mathildes nach Ihrem Verlobten berührte mich intensiver als jedes Versteckspiel in Amelie das konnte.
Man leidet mit den Soldaten, die in ihren Schützengräben im Schlamm kauern und voller Angst auf Granaten oder den Befehl zum Angriff warten, entwickelt Wut auf Offiziere, die im blinden Gehorsam jeden Befehl eiskalt ausführen und hofft mit Mathilde, dass ihr Verlobter dieser Hölle entkommen konnte. Bei der Suche kann man Miträtseln, ob und wie sie ihren Verlobten wieder findet, freut sich über jeden positiven Hinweis und ist enttäuscht bei den negativen.
Trotz der teilweise sehr ernsten und blutigen Handlung wird der Film immer wieder durch kurze Szenen aufgeheitert, die einen zum Lachen bringen.
Durch den Einsatz von Farbfiltern, werden zum einen die verschiedenen Zeiten und Schauplätze in stimmungsvolles Licht getaucht, zum anderen bekommt der Film dadurch fast ein "historisches" Aussehen.
Die schauspielerische Leistung der Darsteller ist spitze. Vor allem natürlich kann Audrey Tatou zeigen, dass sie mehr beherrscht als nur das "süße" Lächeln.
Ich kann den Film nur empfehlen.