Für ein Wochenende fahren Peter (John Hargreaves) und Marcia (Briony Behets) an die australische Küste, fernab der Zivilisation – nur sie, das Meer, der weiße Strand und die Wildnis – ein Traum. Doch dieser wird sehr schnell zum Alptraum. Das Paradies verwandelt sich nach und nach zur leibhaftigen Hölle. Unheimliche Geräusche, dunkle Schatten im Meer und das bedrohliche Verhalten wilder Tiere steigert die innere Unruhe der beiden. Hysterisch beginnt Peter auf alles zu schießen, was sich bewegt. Marcia dreht durch und flüchtet mit dem Auto, um dem Wahnsinn zu entkommen, aber das undurchdringbare Dickicht gibt den Weg nicht frei. Verzweifelt versucht sie zu Fuß weiterzukommen. Da fällt plötzlich ein Schuss...
Was man nicht so alles kauft, wenn man im Kaufpark an der 2,99 Grabbeltheke mal wieder nicht vorbeikommt. Cover und Text wecken Interesse, ein Film von dem man sein Lebtag noch nicht mal ansatzweise etwas gehört hat, kann ja eigentlich nur eine vergessene Perle sein.
Aber nachdem ich mir den Film jetzt das zweite mal ansah, frag ich mich immer noch, was will mir der Film eigentlich sagen? Einem Genre läßt sich Long Weekend nicht zuordnen, es ist eine Mischung aus Ökothriller, Tierhorror und Beziehungsdrama, von jedem etwas aber irgendwie doch nichts halbes und nichts Ganzes.
Die mir unbekannten australischen Schauspieler machen ihre Sache zwar sehr gut und auch der Kameramann hält die Bilder der australischen Wildnis sehr gut fest, trotzdem brauchte ich drei Anläufe um den Film bis zum Abspann ohne wegnicken zu überstehen. Das liegt zum einen am seeeehr gemächlichen Tempo, der Film bietet kaum was für Actionfreunde, zum anderen auch am ständigen rumgezicke der beiden Eheleute. Als Zuseher fragt man sich, wieso die beiden überhaupt noch zusammen sind, ohne das einer dem anderen bisher Zyankali im Morgenkaffee serviert hat.
Ein weiteres Manko sind die vielen Ungereimtheiten, die sich im Laufe des Films auftümmeln. Woher kam der andere Van? Wo sind die Fahrer? Wieso fällt ein Damenschuh herunter, wenn Peter in den Nachthimmel ballert und was bitte soll die Nummer mit der toten, sich trotzdem bewegenden Seekuh? Es ist ja ok, wenn ein Regisseur die Zuschauer gelegentlich zum mitdenken auffordert und nicht alles haarklein erklärt wird, aber sorry viele Szenen im Film hab ich einfach nicht kapiert.
Was auch ein wenig aufstößt, sind die zahlreichen Tiersnuffszenen, die viel zu real wirken, als das sie gestellt wurden. Ein Krebs wird überfahren, ein Adlerei zerdeppert und auch das überrrollte Känguruh und die tote Seekuh wirken verdammt echt.
Insegsamt überwiegen bei mir die negativen Gesichtspunkte, wobei der Film auch seine guten Aspekte hat, nichts für einen geselligen DVD Abend mit Freunden, aber immer noch besser als so mancher Saw oder Hostel Abklatsch heutzutage.
3/10