Review

Lieferte Trash-Gigant Roger Corman in den 60ern noch sparsam, produzierte aber erfolgreiche und atmosphärische Edgar Allen Poe Adaptionen ab und später immer wieder ein paar nette Ökohorrorfilme, so überwog insgesamt doch der Müll, den er auf sein Publikum losließ. Im hohen Alter scheint aber sogar dieses Repertoire erschöpft, so dass es kaum noch verwundert, dass er neben „Piranha“ auch „Das Grauen aus der Tiefe“, zwei seiner bekannteren Werke, ein zweites Mal, leider sehr dürftig, verwurstet.

Sonderlich ernst nehmen, darf man dieses Machwerk auf gar keinen Fall mehr, spielen die Akteure doch fast durchweg wie Laien und reiht die hanebüchene Story nur Klischee an Klischee. Die Inszenierung musste sparen, wo es nur geht, so dass die Unterwasserattacken der Fischmenschen auch stets nach dem „Fischpfote greift nach Bein“ - Prinzip ablaufen.

Ansonsten wird alles geboten, was man als Zuschauer in so einem Ökohorrorwerk sucht: geheimes Militärexperiment, Meer verseuchende Killerjauche, knackige, bleifeste Fischmenschen Marke „Gozilla-Fehlgeburt“ mit dem fehlendem Antifeuerchromosom, die alles zerquetschen, was ihnen zwischen die Pfoten kommen, sowie dreister Klau bei „Alien“, wenn man die temporeiche Schnellschwangerschaft mit Kaiserschnitt von innen oder den riesigen wabbelnden Rotzklumpen, in dem zeugungsfreudige Weiber hocken, viel nackte Haut inklusive, bedenkt..

Über das bescheuerte Verhalten der Opfer darf man sich gar nicht aufregen, da sonst die Herzattacke vorprogrammiert ist. Positiv fallen nur die sehr expliziten Details auf, mit denen die Attacken, bei denen einige Liter Kunstblut draufgegangen sind, geschmückt werden. Relaxt sollte man auch den Plot betrachten, der, um den Film irgendwie auf Spielfilmlänge zu bekommen, mit innovativen Motiven wie Lovestory und Rächerplot aufgestockt worden ist.

Fazit:
„Das Grauen aus der Tiefe“ ist Trash der untersten Sorte. Wenn sich dieses Machwerk wenigstens nicht permanent ernst nehmen würde, wären noch Gnadenpunkte für vorhandene Selbstironie möglich gewesen. Leider zerstören die dilettantischen Schauspieler, der blödsinnige Klischeeplot und die spannungsfreie wie kostengünstige Inszenierung jeglichen Unterhaltungswert. Der Gnadenpunkt für die gorigen Momente ist da schon das Höchste aller Gefühle.

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