Schier unermüdlich bis unmöglich in der Kreativität, in der Impulsivität und dem Improvisieren, ein Abenteuer nach dem Anderen, eine Geschichte folgt der nächsten. Produktion und Publikum in Windeseile, hier bereits tonal in der Anspielung, der Vermischung verschiedener Einheiten und Einflüsse, von Hongkong nach Italien, und zurück. Bombolo und Cannavale hier als Ergänzung, ein Abschied steht an, aber dies nur im Film. Milián in der Haupt- und in der Doppelrolle, darstellerisch im 'Schnellkuls', 'Velstellen Sie?', humoristisch ist man da auf der sicheren Seite, der einfachsten Art und Weise nämlich. (Milián spielt hier im Grunde den vermeintlichen Samurai, tatsächlichen Pferdeknecht Sakura aus Stetson - Drei Halunken erster Klasse, 1975 weiter, eine Italowesternklamotte von Bruder Sergio Corbucci, in der er auch mit Abstand der nervigste Teil der Parodie auf u.a. Zwei glorreiche Halunken ist, aber ein wenig durch Giuliano Gemma und Eli Wallach gemäßigt wird.):
In Abwesenheit ihres Chefs, dem Restaurantbesitzer Chan Zeng Piao [ John Chen ] sollen seine Angestellten Bombolo [ Bombolo ], Vincenzo Quagliarulo [ Enzo Cannavale ] und der frisch eingeflogene Ciu Ci Ciao [ Tomás Milián ] auf das geschäft achtgeben, finden aber schon am ersten Abend die Leiche eines Gastes, den sie prompt zu entsorgen versuchen. Gefunden wird der Tote von Inspector Nico Giraldi [ Tomás Milián ], der mitsamt Brigadier Gargiulo [ Massimo Vanni ] und unter Commissioner Trentini [ Marcello Martana ] die Ermittlungen übernimmt.
Kulturkampf einmal quergestellt und anderswo, geht es nicht in das ferne Ausland, sondern kommt dieses zu einem selber, eine Variation vorheriger Probleme mit der Sprache, hier erneut die Kommunikationsbarrieren, die deutsche Synchronisation dabei mit eigener “Affentanzgenehmigung“, die Hochphase des Wortwitzes, rassistisch, polemisch, reaktionär, die Bilder (die Aufmachung von Ciu Ci Ciao) dazu analog, zumindest ähnlich. Ausgebremst haben sie ausgerechnet die Titelfigur, wird dieser hier nicht von Dannenberg, sondern ausnahmsweise und einmalig Peter Lakenmacher gesprochen, (“Ah, der Inspektor, ich hab ihre Stimme gar nicht erkannt.“), eine Umstellung der Gewöhnung, eine Rückkehr zum Gewöhnlichen; das stört die Kleingeister, das macht den Film nicht besser.
Behördliche Schwierigkeiten gibt es auch, dafür gibt es schließlich Gesetze, das füllt einen Teil der Handlung aus, die Giraldis erinnern hier eher an die Flodders, das interessiert nicht wirklich und das ist auf Dauer recht anstrengend. Der Krimiplot selber kommt nach ca. 20 Minuten in Gang, eine Leiche in der Dekoration, ein 'schlafender' Gast, Gott habe ihn selig. Der Fokus auf die Verkleidung nimmt Miliáns größte Stärke, die Kraft seiner Augen, das unverblümte Spiel, das ist hier bloß Fasching und Kostüm, es gibt Schabernack mit dem 'Kadaver', das ist alles Clownerie. Ein gewisser Realismus aus den Vorgängern wird hier oft komplett ignoriert, als Fundament vernachlässigt, der Polizist als Fremdkörper im eigenen Film, die wenigen Auftritte wirken ebenso gestellt und auch unwirksam, da unwirklich; selbst zu Freunden aus den anderen sieben Teilen hat man kaum Bezug oder gar Verbindung.
Wirklich Mühe gibt sich lange eigentlich nur die Kulisse, das Restaurant von außen und von innen wie eine kleine abgeschottete Insel, fast ein Rückzugsort, mit kleinen auffälligen und unauffälligen und unauffindbaren Details, Verzierungen, Verschnörkelungen, Verstecken, dazu das kräftige Rot von außen, was dem ganzen Grau in der Umgebung reichlich Aufmerksamkeit verleiht. Zudem ist die hier gebotene Verfolgungsjagd zwischen Zweirad und Vierrad tatsächlich etwas wilder als üblich, es kommt zu ein, zwei denkwürdigen Stunts, und sie führt nicht nur überallhin und nirgends, sondern auch zu dem bescheuertsten Witz der ganzen Reihe, und dem besten zugleich, ein grandioses Absurdum, ein Geistesblitz. Dass man sich in der zweiten Hälfte der Erzählung etwas auf den Ausgangsmord konzentriert, das Schlitzohr mehr wirken lässt und das 'Schlitzauge' eher ignoriert, kommt dem Krimikonstrukt dann auch zugute, ein bisschen Stochern in höheren Kreisen, in besseren (oder wirklich desolaten) Lagen, es wird ein bisschen Sherlock Holmes gespielt, es wird ins örtliche Kino gegangen und sich während einem Poliziottesco über das weitere Vorgehen instruiert.