Review

Inhalt:
Es gibt dort einen Dieb, einen Gauner, einen Mann den man nicht mag, den niemand mag, der sich immer danaben benimmt und nie nett sein kann, Albert Spica. Dieser wird wunderbar überspitzt gespielt von Michael Gambon, der hier alles verkörpert, nur nicht das Gute im Menschen! Es gibt den Bücherliebhaber Richard Borst, Geliebter der Frau von Albert. Diese Frau, Georgina Spica, sehnt sich nach einem Leben mit Richard, doch entkommt der grauenvollen Beziehung mit Albert nicht.

Kritik:
Ich hatte mir vorher etwas über diesen Film angelesen, bevor ich ihn sah, und wußte daher das etwas teilweise ekelhaftes auf mich zu kommt. Und dies kann ich nur bestätigen, einige Dinge sind hart, schmutzig und grauenvoll.
Ich rede zum Beispiel von Szenen wie diese, wo Richard und Georgina splitternackt in die Ladefläche eines LKWs springen müssen, als sie auf der Flucht vor Albert sind.
Doch dieser LKW ist seit Wochen randvoll mit vergammeltem Fleisch... man sieht die Schweinsköpfe von der Decke hängen und fühlt richtig den Gestank.

Doch diese Szenen gehen einher mit einer wundervollen Ausstattung, die üppiger nicht sein könnte.
Es gibt nur wenige Schauplätze, doch diese haben alle ein Farbthema. Wenn Georgina im Ess-Saal noch ein rotes Kleid anhatte, ist dieses auf der Toilette weiß.
Dieses Stilmittel macht Spass.
Genauso wie die tollen Kostüme zu bestaunen, die von Jean Paul Gaultier gehäkelt wurden.
Alles wirkt sehr übertrieben dargestellt, und ähnelt eher einem pompösen Teatherstück als einem Kinofilm.
Man könnte meinen, man säße hinter einem dicken, roten, aufgerollten Vorhang und würde diesem Schauspiel zusehen!
Das Restaurant an sich besitzt eine riesige Eingangstür, die an die 10 Meter hoch ist, und eher wie das Tor zur Hölle aussieht.
Es lässt sich wohl unendlich viel in diesen Film interpretieren!
Fest steht das hier einige Sünden aufgezeigt werden, und mit ihnen regelrecht gespielt wird!
Entsteht das Verhältnis zwischen Richard und Georgina doch aus fast purer Fleischeslust, was auch oft durch nackte Ablichtungen gezeigt wird, und ist die Hauptbeschäftigung von Albert doch, seine gesamte Truppe jeden Abend zum Fressen auszuführen.

Die Schauspieler spielen Ihre Rollen wunderbar überspitzt, und fügen sich den insgesamt übertriebenen filmischen Mitteln.
Schöne Kamerafahrten und Musik sind ebenfalls mit von der Partie.

Der Film lebt von seinen Figuren und dessen fabelhaften Dialogen. Die ganze Geschichte wird mit zunehmendem Fortlauf des Films immer derber, und artet am Ende richtig aus.
Man sitzt da etwas sprachlos auf dem Sessel, wenn am Ende ein ganz besonderes Mal gekocht und serviert wird...

FAZIT:
Ein wirklich beeindruckender Filmbeitrag aus Frankreich, der auf nie dargewesene Art und Weise prunkvolles, geschmackvolles mit ekelhaftem und derbe anmutendem kreuzt!
Heraus kommt dabei ein mit tollen Dialogen und perfekter Ausstattung gefülltes, sehr absurdes Drama, dass wie ein opulent ausgestattetes Teatherstück wirkt!
Noch lange nicht jedermanns Sache, doch wer mal etwas völlig anderes sehen möchte, und wert auf gute Regie und Schauspieler legt, der ist hier genau richtig!

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