Mit „The Crow – Wicked Prayer“ steht nun schon die dritte Fortsetzung des Originals „The Crow - Die Krähe“ ins Haus. Leider ist unter der Regie von Lance Mungia nur eine auf Zelluloid gebannte Frechheit entstanden.
Satanist Luc Crash killt Jimmy Cuervo und dessen Freundin Lily und das alles nur, um dämonische Fähigkeiten zu erlangen -wie egoistisch. Da diese Tat alles andere als gerecht anzusehen ist, kehrt Jimmy mit der Macht der Krähe aus dem Totenreich zurück und mischt Luc plus Gang so richtig auf.
Als erstes dürfte dem Betrachter und Kenner der Vorgänger auffallen, dass der Stil des Films vollständig anders daherkommt. Vorbei sind die Zeiten des düsteren urbanen Gothic Looks und machen den Platz frei für eine „Desperado“ angehauchte Kulisse. Passen möchte dies mal so gar nicht. Es kam wohl der Gedanke auf, dass wenigstens etwas an der schon reichlich bekannten Formel gedreht werden musste, um ein weiteres Sequel zu rechtfertigen. Dabei wurde aber die Hauptzielgruppe der Filme und Comics nicht berücksichtigt. Von daher kann der Szeneriewechsel als völlig misslungen abgehakt werden.
Als nächster Tritt in die Eier sind die schauspielerischen Leistungen anzusehen. Und das obwohl sich mit Edward Furlong, Tara Reid, David Boreanaz und Dennis Hopper einige bekannte Gesichter eingefunden haben. Nur leider spielen alle durch die Bank weg dermaßen mies, dann man nicht weiß ob man bei dem Anblick selbiger lachen oder weinen soll. Mir war insgesamt eher nach Weinen zumute gewesen. Und die Person, die Edward Furlong als Krähenrächer auserkoren hat, sollte schleunigst gefeuert werden, denn die Rolle nimmt man ihm zu keinem Zeitpunkt ab und sein Make-Up ging dermaßen in die Hose, dass ich mir zweimal die Augen reiben musste, um einen Sehfehler ausschließen zu können.
Weiter geht es mit einem extrem nervigen Soundtrackgedudel, welches konsequent über den ganzen Film durchgehalten wird. Die Szenen in denen mal nicht irgendwelche öden Latino-Musikstücke die Lauscher vergewaltigen gehören dann auch zu den besten des Films - da endlich mal Ruhe herrscht!
Nachdem also schon die Schauspieler und die Musik enttäuschen tut selbiges auch die Handlung die mal so richtig bescheuert runtergekurbelt wurde. Kaum eine Szene passt in den Kontext und Logik fehlt an allen Ecken und Enden. Wer nun bei diesem Filmdebakel wenigstens auf etwas Rot auf der Leinwand hofft, der kann diese Gedanken gleich wieder vergessen, denn Blut gibt es nicht. Morde geschehen eher in weiter Ferne einer Kamera und Kämpfe oder Actionszenen sind absolut stümperhaft inszeniert worden, so dass hier wirklich für niemanden Freude aufkommen kann. Immerhin wirkt alles dermaßen bescheuert, dass wenigstens der Trash Fan im Vollsuff seine helle Freude an diesem Filmchen haben dürfte.
Fazit: Richtig mieser Film, der sogar Trashplagiate wie „Raven Warrior“ als Meilenstein der Filmgeschichte erscheinen lässt. Von daher, Finger weg!